Erasmus+-Projekt „Footprints“ (2019-2021)

Informationen zu unserem Projekt „Footprints“ (Auszüge aus dem Projektantrag):

Worum geht’s?

Die jüngsten Entwicklungen innerhalb der europäischen Union bzw. in Europa zeugen von großen politischen Verunsicherungen hinsichtlich des Brexits, der Arbeitsmigration und Immigration, des Nationalismus und der Xenophobie. Schüler, die noch wenig gereist sind und deren politisches Bewusstsein gerade erst gebildet wird, sind auf Berichterstattung aus den Medien bzw. auf innerfamiliäre Meinungen angewiesen, die häufig „gefärbt“ sind und für weitere Verunsicherung sorgen.

Persönliche Begegnungen, Wissen, Kooperation und das Ringen um Ergebnisse sind deshalb notwendige Voraussetzungen für ein tieferes Verständnis Europas, Demokratiebildung und das Engagement für die gemeinsamen Werte. Dieses Verständnis soll während der zweijährigen Projektphase angeregt werden, in der sich die Schüler/-innen auf „Spurensuche“ innerhalb Europas begeben. Sie sollen „zurückgehen“ in die Generationen ihrer Ur-/Großeltern und Eltern, ihre gegenwärtige Situation erkunden und „voranschreiten“ in die Zukunft, indem sie ihre Erwartungen, Träume und Befürchtungen formulieren und kreativ gestalten.

Wir wollen einen Beitrag zum Verständnis der eigenen und der europäischen kulturellen Identität leisten, um eine Haltung des gegenseitigen Verständnisses zu etablieren. Die Vermittlung der in den Lehrplänen übergeordneten Werte Toleranz und Inklusion soll durch ganz konkrete Aktivitäten geschehen, die - in einem Handwerkskasten zusammengestellt – Anleitungen für andere Lehrkräfte sowie für die Weiterarbeit bieten. 

 

Zentrale Ziele des Projekts

Das Projekt verfolgt das übergeordnete Ziel, Teenagern die Gelegenheit zu geben, sich durch thematisch orientierte Aktivitäten und in der persönlichen Begegnung mit Jugendlichen aus unterschiedlichsten europäischen Ländern individuelle, wissens- und erfahrungsgestützte Meinungen zu bilden, die gemeinsamen, demokratischen Werte Europa schätzen zu lernen und sich für diese im Sinne des staatsbürgerlichen und gesellschaftlichen Engagement einzusetzen. Als Grundlage dieses Engagements soll ein vertieftes Verständnis des kulturellen und politischen Erbes Europas im interkulturellen Dialog sowohl mit den Partnern als auch mit unterschiedlichen Generationen erreicht werden.

Ein damit verknüpftes Ziel ist es, die Schüler/-innen mit sozialen und interkulturellen Kompetenzen auszustatten, um in ihrem persönlichen Umfeld Formen von Diskriminierung und Rassismus zu erkennen und sich z.B. für die soziale Eingliederung von Randgruppen einzusetzen.

Die Ausbildung bzw. Weiterentwicklung von Schlüsselkompetenzen wie Sprachkenntnissen (v.a. Englisch als Projektsprache), kritischem Denken (in der Auseinandersetzung über unterschiedliche Haltungen und Erfahrungen), Kreativität (in der Ausgestaltung der Aktivitäten) und zukunftsorientierte IT-Kompetenzen (Gestaltung einer Website bzw. eTwinning-Aktivitäten) sind weitere zentrale Ziele.

Zudem soll durch die grenzübergreifende Zusammenarbeit Offenheit und Motivation für zukünftige Auslandsaufenthalte (Austausch, Studium, Beruf) geschaffen werden.

 

Projektpartner:

Liceo Classico Parzanese Scuola Superiore Secondaria Del Secondo Ordine, Ariano Irpino (Italien)

Escola Secundária Cacilhas-Tejo, Almada (Portugal)

XLV Liceum Ogólnokształcące im. Romualda Traugutta, Warschau (Polen)

 

Abschluss des Erasmus-Projektes „Footprints“ in feierlichem Rahmen

Nach mehr als zwei Jahren Dauer endete nun unser Erasmus Plus-Projekt „Footprints“ mit einer Feierstunde im Forum. Das Interesse an dem Projekt mit Schulen aus Ariana Irpino (Italien), Warschau (Polen) und Almada (Portugal) war von Anfang an sehr groß und auch am Ende des Projekts merkt man allen Beteiligten an, dass die Umsetzung mit viel Begeisterung und Engagement durchgeführt wurde.

Den anwesenden Eltern und Lehrkräften wurde während der Feier zunächst noch einmal kurz das Konzept des Projekts erläutert: Die Europa-AG traf sich regelmäßig, um an bestimmten Themen zu arbeiten. Zusätzlich wurden sogenannte „Mobilitäten“, d. h. Reisen zu den Partnerschulen, durchgeführt, zu denen aus jeder Schule ca. 7-9 Schülerinnen und Schüler mitfahren konnten, sodass vor Ort mit den Gastgebern jeweils eine Gesamtgruppe aus ca. 35-40 Teilnehmenden zusammenkam. Persönliche Begegnungen konnten in Almada, Straßburg und Warschau umgesetzt werden. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die für Wildeshausen und Italien geplanten Treffen leider in digitaler Form stattfinden.

Inhaltlich standen im Verlauf der Projektarbeit vor allem folgende Aspekte im Mittelpunkt:

  • Vermittlung des Wertes des europäischen Kulturerbes und seines Beitrags zum ökonomischen Wachstum und sozialen Zusammenhalt
  • Unterstützung beim Erwerb und der Entwicklung von ICT- und Fremdsprachenkompetenzen
  • Förderung von zivilem Engagement und Übernahme von Verantwortung für die europäische Sache, Demokratieförderung
  • Schaffen von Bewusstsein für Problematiken wie den Brexit, Arbeitsmigration und Immigration, Nationalismus und Xenophobie durch persönliche Begegnung, Kooperation und Wissen


Methodisch wurden die Inhalte durch den Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft vermittelt. Dieser Ansatz vermittelte sowohl ein vertieftes Bewusstsein für die eigene und die europäische Geschichte als auch eine Perspektive für eine gemeinsame Zukunft in Europa.

Auf der Abschlussfeier stellten die Schülerinnen und Schüler ausgewählte Ergebnisse ihrer Projektarbeit vor.

Als Wertschätzung und Auszeichnung ihrer kontinuierlichen und qualitativ guten Arbeit an dem Projekt erhielten sie zum Abschluss eTwinning Qualitätszertifikate. Mit diesen Zertifikaten würdigt der Pädagogische Austauschdienst jedes Jahr besonders gelungene Projekte im Rahmen von eTwinning Partnerschaften, bei denen es darum geht, durch neue mediendidaktische Wege Grenzen zu überwinden und Europa erlebbar zu machen.

Zusätzlich erhielten die Jugendlichen den Europass Mobilität, ein europaweit gültiges Dokument zum Nachweis von Lernaufenthalten im europäischen Ausland. Der Europass dokumentiert ausführlich die während der Mobilitäten wahrgenommenen Verantwortlichkeiten, arbeitsbezogene Kompetenzen, Sprachkenntnisse, digitale Kompetenzen, Organisations- und Führungsfähigkeiten sowie Kommunikationsfähigkeiten. Damit ist der Europass gut bei Bewerbungen einsetzbar.

Die Feier klang gemütlich mit einem kleinen Imbiss und Gesprächen aus.

Die Projektkoordinatorinnen, Frau Grützmacher und Frau Krönke, bedanken sich bei den engagierten Schülerinnen und Schüler, die an dem Projekt teilgenommen haben, und mit denen sie viele positive Erinnerungen teilen. Außerdem gilt der Dank den Eltern, dem Kollegium und der Schulleitung für die Unterstützung des Projekts.  

„Wer wir sind“ oder: „Auf der Suche nach Identität in Warschau“ (Oktober 2021)

Eigentlich hatten wir uns schon damit abgefunden, dass auch die letzte Mobilität unseres Erasmus Plus-Projekts „Footprints“ der Corona-Pandemie zum Opfer fallen würde. Die Vorbereitungen auf eine weitere dreitägige virtuelle Veranstaltung liefen schon auf Hochtouren. Doch dann kam 10 Tage vor dem geplanten Termin die Genehmigung für Auslandsfahrten. Kurzentschlossen wurden Unterkunft und Zugfahrt organisiert; die Schüler/-innen zu motivieren, war kein Problem: Fast alle waren bereit, auch spontan ihre Koffer zu packen, so dass es am Sonntag, dem 10.10.21, am Wildeshauser Bahnhof losging.

Nach reibungsloser Zugfahrt wurden wir freundlicherweise von Natalia und Nina, zwei Schülerinnen unserer polnischen Projektgruppe, am Bahnhof Warszawa Centralna in Empfang genommen und zum Hotel geleitet. Dort ging es am nächsten Morgen auch gleich mit unserer „blended mobility“ los: Da die italienische Partnerschule nicht fahren konnte, arbeiteten wir an drei aufeinanderfolgenden Vormittagen online an unseren Aufgaben zum Thema „Identität“: die Portugiesen und Deutschen von ihrer Unterkunft aus, die polnischen Schüler in ihrer Schule und die Italiener vor Ort in Ariano Irpino. Trotz vorübergehender Internetprobleme lief die Zusammenarbeit über das Netz gut, da die Schüler/-innen dank ihrer Erfahrungen mit zwei digitalen Mobilitäten kein Problem damit hatten, in virtuellen Räumen miteinander zu arbeiten. So präsentierten und analysierten sie am ersten Tag ihre persönlichen Poster, die sie im Vorfeld zum Thema „What makes me the person I am“ erstellt hatten und gestalteten ein Quiz aus den Fakten und Zahlen zum Thema „nationale Identität“, die sie als vorbereitende Aufgaben auf digitale Tafeln zusammengestellt hatten. Am zweiten Tag wurde dieses Quiz mit allen Teilnehmer/-innen gespielt, bevor es an die „European core values“ ging: Nach einem kurzen Brainstorming (Was sind wichtige Werte der EU?) und einem Informationsvideo des EU-Parlaments über die zentralen Werte der europäischen Gemeinschaft füllten die Schüler/-innen diese Werte mit Inhalt und gestalteten Mindmaps, in denen sie ihre Assoziationen zu den einzelnen Begriffen darstellten und deren Ergebnisse sie später in einer Online-Diskussion im Hinblick auf die Relevanz für sie persönlich erörterten. Die Ergebnisse wurden am folgenden Tag in „slam poems“ verwandelt. Auch diese kreative Aufgabe, die zu berührenden Ergebnissen führten, wurde in transnationalen Gruppen bewältigt und am Ende der Mobilität präsentiert.

Die Nachmittage standen ganz im Zeichen der persönlichen Begegnung und des Kennenlernens der Sehenswürdigkeiten Warschaus. Unsere polnischen Gastgeberinnen hatten ein tolles Programm für uns auf die Beine gestellt, und da die Schüler/-innen von Anfang an einen engen Draht zueinander einander hatten, genossen alle die gemeinsamen Stunden.

Wir freuen uns sehr, dass unser zweijähriges Schulpartnerschaftsprojekt einen so würdigen Abschluss erfahren durfte!

Im Namen der Europa-AG: Tanja Krönke und Antje Grützmacher

 

Die nachfolgende Bildergalerie gibt Einblicke in die Projektarbeit:

Arbeiten wie im echten Leben (Mai 2021)

Wie so vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der realen Berufswelt erging es auch dem Erasmus+ Projekt Footprints vom 26.-28.05.21. Statt eines analogen „Arbeitstreffens“ in Wildeshausen mit „Kolleginnen und Kollegen“ befanden sich alle im sogenannten „Home Office“.

Gerne hätten wir die Partnerschulen bei uns in Wildeshausen begrüßt, sie in unseren Familien willkommen geheißen, ihnen unsere Schule gezeigt und mit ihnen vor Ort die „Kultur der Arbeit“ erkundet. Geplant waren Besuche bei Agrarfrost, ArianeSpace in Bremen und dem Biohof Bakenhus, außerdem Fahrten nach Hamburg (Museum der Arbeit) und Bremen. Aber es ist, wie es ist, und so gingen mehr als 60 Schüler/-innen und Lehrer/-innen am letzten Mittwoch um 9 Uhr in einer IServ-Videokonferenz online. Begrüßt wurde die internationale Gemeinschaft am Montag durch Schulleiter Andreas Langen und am Dienstag durch Wildeshausens Bürgermeister Jens Kuraschinski. Beide hoben die Bedeutung europäischer Zusammenarbeit und des Austauschs zwischen Jugendlichen aus Europa hervor. Dann begann die Arbeit an den Projektthemen nach einer Videovorstellung unserer Schule (erstellt von Ella Kramer) und Wildeshausens (erstellt von Clara Vogelsang, Niklas Henke und Nikita Wagner).

Getreu dem Motto des Projekts (Where have we come from? Where will we go?) wurden in Gruppen kollaborativ digitale Produkte zum Thema „Arbeit“ erstellt. Dabei lag der Fokus

  • am ersten Tag auf der Gegenwart: Was bedeutet Arbeit für den Menschen? Was macht einen guten bzw. schlechten Arbeitsplatz aus? etc.,
  • am zweiten auf der Vergangenheit: Vorbereitete Präsentationen zur Entwicklung regionaltypischer Berufe in den vier Ländern und Arbeitsbiographien von Großeltern (aufgenommen auf der oral history-Plattform storycorps.com) wurden vorgestellt und diskutiert,
  • und am dritten Tag auf der Zukunft: Wie könnte meine zukünftige Berufsbiographie aussehen? Möchte ich eine Familie gründen? Wie verbinde ich Beruf und Familie? Was bedeutet mir die „Work-Life-Balance“? etc.

Eine ausgewogene Mischung zwischen Treffen mit der Gesamtgruppe im „Forum“ und in den fünf transnational besetzten Arbeitsgruppen, in denen die Schüler/-innen in der Projektsprache Englisch lebhaft ins Gespräch kamen, sorgte für Abwechslung im eng getakteten Programmverlauf. Den Wildeshauser Jugendlichen kam dabei als Moderatoren und Moderatorinnen und Verantwortliche für die Projekt-Website Twinspace eine verantwortungsvolle Rolle zu. Sie nahmen diese erfolgreich und zielorientiert wahr.

Sitzung

Wir freuen uns, dass unsere Erasmusgruppe trotz der jetzt schon mehrfach ausgefallenen Treffen motiviert am Projekt weiterarbeitet, und sind sicher, dass alle Beteiligten während des vergangenen Jahres wichtige Kompetenzen auch im Hinblick auf ihre späteres Berufsleben erworben haben. Digitale Zusammenarbeit? Kein Problem!

Antje Grützmacher und Tanja Krönke

 

Die nachfolgende Bildergalerie gibt Einblick in die Projektarbeit zum Motto Where have we come from? Where will we go?:

Man ist, was man isst! - Erasmus-Projekt "Footprints" beschreitet neue Wege (April 2021)

Welches Land wäre geeigneter für ein Nachdenken über unsere Essgewohnheiten als Italien, das Land des guten Essens, das die Welt wie kein anderes geprägt hat mit seiner Pasta, Pizza und seinem köstlichen Wein?

Eigentlich hätte das Projekttreffen unter dem Motto „You are what you eat!” in Ariano Irpino, östlich von Neapel, stattfinden sollen. Schüler/-innen aus Portugal, Polen und Wildeshausen hätten bei Gastfamilien gewohnt, am Liceo Classico Pietro Paolo Parzanese zusammen gearbeitet, Produktionsstätten und vielleicht sogar Pompeji besichtigt und die italienische Lebensweise kennengelernt. Aber es herrschen keine normalen Zeiten und deshalb blieben wir zu Hause.

Dass das Treffen ausfiele, kam natürlich nicht in Frage und das musste es ja auch nicht. Denn es gibt ja das Internet. In gemeinsamer Planung und vor allem mit einem überaus großen Engagement der italienischen Kolleginnen wurde ein dreitägiges Programm für unser erstes digitales Projekttreffen auf die Beine gestellt, um die geplanten Inhalte - soweit virtuell möglich - trotz aller Widrigkeiten bearbeiten zu können.

Getreu unserem Projektmotto „Where do you come from? Where will we go?” ging es darum, Essgewohnheiten der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu beleuchten und kulturelle Unterschiede wahrzunehmen. So hatten alle Gruppen im Vorfeld Videos zu einem typischen nationalen Gericht erstellt (Italien: Lasagne; Polen: Piroggi; Portugal: Bacalhau; Wildeshausen: Kartoffelpuffer) und Bilder typischer lokaler Lebensmittel(produktion) herausgesucht, die in einem virtuellen Gruppenraum präsentiert wurden. Außerdem wurde im Vorfeld gemeinsam von allen Schülerinnen und Schülern ein Fragebogen zu ihren Essgewohnheiten entwickelt, der nun beantwortet, analysiert und online diskutiert wurde. Zuletzt lernten die Teilnehmer/-innen anhand eines Videos über eine aktuelle Ausgrabung, dass es auch schon in Pompeji „Street food“-Restaurants gab.

Am zweiten Tag ging es um die Vorzüge der Mittelmeerküche, die von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt wurde. Eine Recherche und Präsentation in transnationalen Gruppen wurden durchgeführt. Drei Diskussionen schlossen sich an: Inwiefern trägt die Mittelmeerküche zur Gesundheit bei? Welche Gerichte könnten noch immaterielles Kulturerbe werden? Slow food versus Fast food?

Am dritten und letzten Tag wurden zunächst Präsentationen zu lokalen Produkten in nationalen Gruppen erstellt (Wildeshausen: Grünkohl und Spargel), die im Plenum vorgestellt wurden. Anschließend erarbeiteten die Schüler/-innen einen Fragebogen über ihre zukünftigen Essgewohnheiten, der im Nachgang ausgewertet werden wird.

Und das Fazit dieser ersten virtuellen „Mobilität“? Wir sind davon überzeugt, dass alle Teilnehmer/-innen nicht nur einen Wissenszuwachs über die Essgewohnheiten, Nahrungsmittelproduktion (inklusive Nährwerte der Produkte) in ihren Partnerländern und somit auch ein Bewusstsein über Aspekte wie kulturelle Unterschiede und Nachhaltigkeit gewonnen haben. Durch den intensiven Austausch in den Arbeitsgruppen und die Erstellung von Produkten auf Englisch haben sie nicht nur ihre Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit und ihre Sprachkenntnisse erweitert, sondern auch ihre digitalen Fähigkeiten weiter ausgebaut.

Wir wissen, dass ein digitales Treffen den mehrtätigen persönlichen Kontakt nicht ersetzen kann, aber wir haben gelernt, dass auch auf dem Weg über das Internet ein toller Austausch und wertvolle Ergebnisse zustande kommen können. Diese Erkenntnis nehmen wir für die Planung des nächsten Projekttreffens, das hier in Wildeshausen stattgefunden hätte, mit und gehen weiter auf unserem Weg!

Tanja Krönke und Antje Grützmacher

 

An der digitalen Veranstaltung nahmen teil: Lilli Abel, Emma Beckmann, Merle Claußen, Paula Debbeler, Ella Kramer, Mirja Stöver, Nikita Wagner, Tanja Krönke, Antje Grützmacher

 

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Nikita und Paula präsentieren Ergebnisse des "digital event" [Bild zum Vergrößern anklicken].

Season’s Greetings – digitale Weihnachtsgrüße in Coronazeiten

Unsere Partnerschulen der europäischen Projekte „Footprints“ (Erasmus+) und „Digital EU and YOU?!“ (eTwinning) schicken Weihnachtsgrüße an die ganze Schulgemeinschaft aus:

Italien (Bra und Ariana Irpino)
Griechenland (Lesbos)
Polen (Krakau und Warschau)
Portugal (Almada)
Spanien (Barcelona).

Auch die beiden Projektgruppen des Gymnasiums Wildeshausen waren sehr kreativ bei der Gestaltung ihrer digitalen Weihnachtsgrüße.
Wir bedanken uns für die vielen guten Wünsche und hoffen auf ein reisefreudigeres 2021!

Erasmus in Corona-Zeiten: Was macht „Footprints“?

Vom 2.3. bis zum 6.3.20 fand die letzte Mobilität unseres Erasmus-Projektes nach Straßburg statt. Ein paar Tage später wurde das gesamte Elsass zum Risikogebiet erklärt, am 16.3.20 war Schluss mit Schule in Niedersachsen. Unseren Partnerländern erging es nicht anders. Über kurz oder lang fand auch in Italien, Polen und Portugal der Unterricht nur noch aus der Distanz statt. Aber bedeutete das, Erasmus war lahmgelegt? Weit gefehlt!

Zum Glück steht unser Projekt auf zwei Säulen. Die eine bilden die Fahrten, die natürlich nicht durchgeführt werden konnten. Die andere Säule ist das gemeinsame Arbeiten an Aufgaben über das Internet. Obwohl wir unsere Gäste nicht wie geplant im Mai in Wildeshausen empfangen konnten, haben die Schüler/-innen trotzdem an den vorbereitenden Aufgaben für dieses Treffen gearbeitet. Für das Thema „Kultur der Arbeit“ begann ein Teil der Teilnehmer/-innen, ältere Verwandte über ihr Berufsleben zu interviewen. Außerdem wurden heutige Berufe, die für die jeweilige Region typisch sind, auf einer Präsentationsplattform dargestellt. Auch wenn die Zusammenkunft in Wildeshausen auf Mai 2021 verschoben werden musste, ist ein Teil der Arbeit schon gemacht.

Um den Kontakt zu unseren Partnern auch weiterhin zu pflegen, wurden zwei digitale „Corona-Aktivitäten“ ins Leben gerufen, bei denen sich die Schüler/-innen aus allen vier Ländern über die bedrückende Situation austauschen und sich gegenseitig Mut machen konnten.

Die das Projekt betreuenden Kolleginnen waren inzwischen überwiegend mit Kommunikation per E-Mail und Videokonferenz beschäftigt: einerseits mit unseren nationalen Agenturen in den Kultusministerien, um organisatorische und rechtliche Fragen zu klären; andererseits mit den Partnerschulen, um die Mobilitäten und Aufgaben neu zu terminieren.

Wenn die Situation es zulässt, sind ab dem 2. Halbjahr wieder Mobilitäten geplant. Insgesamt wird das Projekt bis Ende Oktober 2021 verlängert werden, um es dann hoffentlich zur Zufriedenheit aller abschließen zu können. Im Sinne unserer Schüler/-innen wünschen wir uns sehr, dass uns die Pandemie nicht noch einen weiteren Strich durch die Rechnung macht!

Kooperation auf allen Ebenen – Erasmus-Mobilität nach Straßburg (Anfang März 2020)

Bei der Rally vor dem Europäischen Parlament.

Straßburg, die wunderschöne französische Stadt, die nur durch den Rhein von Deutschland getrennt ist, war das Ziel der zweiten Mobilität des Erasmus+ Projektes „Footprints“ vom 2.-6. März (und, wie sich herausstellte, auch die letzte Fahrt am Gymnasium Wildeshausen in diesem Schuljahr). Gewählt hatten wir diesen Ort vor allem wegen seiner EU-Institutionen und weil es für das steht, was uns wichtig ist in unserem Projekt und was wir zum inhaltlichen Schwerpunktthema dieser Reise erklärt hatten: Kooperation.

Zur Vorbereitung hatten alle Schüler/-innen des Projektes aus Italien, Polen, Portugal und Wildeshausen die Aufgabe, über ein Beispiel von Kooperation auf ganz persönlicher Ebene zu schreiben. Aus den vielfältigen Beiträgen, z. B. aus den Bereichen „Nachbarschaft“, „Sport“, „Kirche“ und „Schule“, erstellten wir ein digitales Buch mit Hilfe der kollaborativen Plattform „bookcreator.com“ (ein ausgedrucktes Exemplar liegt in der Bibliothek). Außerdem führten die Teilnehmer/-innen im Vorfeld in ihren Heimatstädten Interviews über die EU und die Haltung der Bürger zur Europäischen Union durch und analysierten die Ergebnisse; des Weiteren befragten sie ihre regionalen EU-Repräsentanten zu Themen, die sie für wichtig erachteten.

Am ersten gemeinsamen Tag lernten wir Straßburg anhand einer Stadtführung und einer Rally durch das Europaviertel besser kennen. Dabei wurde allen schnell klar, wie wechselhaft (und schmerzhaft) die Geschichte Straßburgs war, aber auch, wie interessant das heutige Leben in der Metropolregion ist: gelebte Zweisprachigkeit (französisch und elsässisch), länderübergreifende Bildungsangebote, EU-Institutionen wie das Europaparlament, der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und der Europarat. Das Europaviertel erkundeten die Schüler/-innen ganz im Sinne des Mottos der Reise in transnationalen Teams.

Am Abend stand dann eine „Lesung“ von Beiträgen aus unserem gemeinsamen Buch über persönliche Kooperation auf dem Plan. In Kleingruppen wurden Lieblingstexte ausgewählt, die dann noch einmal im Plenum vorgetragen wurden. Anschließend hatten alle die Gelegenheit, einzelne Beiträge auf unserer Projektwebsite, dem Twinspace, zu kommentieren und wertzuschätzen.

Das Programm für Mittwoch gestaltete sich leider anders als geplant, denn die Besichtigung des Europaparlaments – eigentlich als einer der Höhepunkte der Reise gedacht – musste wegen des sich verbreitenden Corona-Virus (damals noch nicht zur „Pandemie“ erklärt) entfallen: Einen Tag vorher wurden die Tore des Parlaments für Besucher geschlossen. Auch im Vorfeld hatte der Virus schon unseren italienischen Partnern einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn für sie galt bereits ein nationales Verbot von Schulfahrten – eine Entwicklung, die bei uns erst am 16.3. nach einer dynamischen Entwicklung in Kraft trat.

Stattdessen fuhren wir an den Rhein zu einem nicht ganz so spektakulären Bauwerk wie dem Parlament, aber dennoch zu einem Ort der Kooperation und einem Symbol des zusammenwachsenden Europas: zur Brücke „Passarelle des deux rives“ zwischen Straßburg und Kehl, die für eine grenzüberschreitende Landesgartenschau gebaut wurde. Hier, wo sich schon anlässlich des 60-jährigen Bestehens der NATO Obama, Merkel, Zarkozy, Brown und Berlusconi die Hand gaben, standen nun auch wir bereit zum Gruppenfoto.

Nach einem gemeinsamen Bummel durch das pittoreske Viertel „Petite France“ befragten die Schüler/-innen dann Einwohner Straßburgs und Touristen über die Interviewthemen, die sie schon bei ihren Landsleuten in den Heimatstädten angesprochen hatten. Diese sollten anschließend ausgewertet und verglichen werden.

Am dritten und letzten Tag vor der Abreise genossen wir eine tolle Führung durch das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, ein Haus mit hochkarätigen und interessanten Exponaten. Unerwarteterweise erfuhren wir auch hier viel über Kooperation: sei es, dass Künstler wie Rodin ihre „Werkstatt“ für sich arbeiten ließen, dass Installationskünstler sich häufig Hilfe von technischen Experten holen oder dass Kandinsky zusammen mit anderen Bauhauskünstlern ein Musikzimmer gestaltete.

Am Nachmittag hieß es dann selbst tätig werden. In transnationalen Gruppen – wie sonst?! – erstellten die Schüler/-innen eine „news show“ über ihren Aufenthalt in Straßburg, in der auch die Interviewergebnisse eingearbeitet wurden. Texte wurden geschrieben, Videos gedreht, Aufnahmen gemacht und das Ganze dann geschnitten. Der Abend klang aus mit der Präsentation der Show und einer hitzigen Rätselrunde. Denn nebenbei hatten wir an diesem Nachmittag – natürlich kollaborativ – schnell noch ein digitales „Straßburg“-Quiz erstellt. So überwog an diesem Abend die Heiterkeit, bevor am nächsten Morgen Abschiedstränen flossen und in der Evaluation – gefragt, ob auch ein Reiseziel außerhalb der Partnerstädte eine gute Idee sei – war zu lesen: „Yesss!! Because I met new friends, friends that by the end of the trip became family!“

Zur Frage, an welchen Stellen Kooperation während des Aufenthalts am besten funktioniert habe, schrieb ein/e Schüler/in: „When we were doing the interviews, the news show and the Scavanger Hunt, it was very important to know everyone’s ideas and opinions, which means that we needed cooperation between everyone to get the best results and conclusions.”

Die Projektgruppe „Footprints“ kann stolz auf die tollen Ergebnisse der intensiven Zusammenarbeit sein, die zeigen, dass grundlegende Ziele des Projektes nachhaltig umgesetzt worden sind. Wir freuen uns sehr über das tolle Engagement aller beteiligten Schülerinnen und Schüler und bleiben gespannt auf den weiteren Verlauf des Projekts.

Das für Mai geplante Treffen aller „Footprints“-Partner in Wildeshausen muss natürlich ausfallen, soll aber im Oktober nachgeholt werden. Währenddessen bleiben die Teilnehmer/-innen und Lehrerinnen über die Projekt-Homepage in Verbindung.

 

Weitere Bilder des Besuchs [Zum Vergrößern anklicken]:

v.l. auf der "Passarelle des deux rives", Abschlussabend: Straßburg-Quiz, Stadtführung vor der Kathedrale

Projekttreffen in Almada (Portugal) zum Thema „Erinnerungskultur“ (24-29.11.2019)

Besichtigung Hieronymus-Kloster in Lissabon.

„In Germany, we say...“ - Erasmusmobilität nach Almada, Portugal

Beitrag vom 02.12.2019

Am Sonntag, den 24.11. startete das Erlebnis Richtung Süden. Von Bremen aus ging’s los, wobei wir, sechs Schülerinnen und ein Schüler der Jahrgänge 9-11, über Frankfurt nach Lissabon flogen. Begleitet wurden wir auf dieser Fahrt von unseren Lehrerinnen Frau Grützmacher und Frau Krönke. Nach einem herzlichen Kennenlernen zwischen Familien und Austauschpartnern neigte sich der Tag dem Ende. Das Kennenlernen führten wir am kommenden Tag in der Schule fort und besuchten einige Sehenswürdigkeiten unter dem Motto „Tracing the culture of remembrance“ in Almada. Die Abende verbrachten wir oft zusammen in Restaurants oder am Strand. Auch kulturelle Unterschiede kamen in der Freizeit besonders zum Vorschein, welche von uns mit „In Germany, we say...“ verdeutlicht wurden.

Am Dienstag drehte sich alles um Denkmäler und Monumente unserer Heimatstädte, welche in Präsentationen vorgestellt wurden. Außerdem stand ein Besuch von Kunstzentren und anderen Sehenswürdigkeiten rund um Almada auf dem Plan. Zusammen konnten wir den erfolgreichen Tag mit einer Pizza ausklingen lassen.

Die Hauptstadt Portugals bekamen wir Mittwoch zu sehen, welche von einer wunderschönen Altstadt sowie vielen Denkmälern geprägt ist. Genauso befindet sich der westlichste Punkt des europäischen Festlandes in der Nähe von Lissabon, welcher durch seine atemberaubende Landschaft einen großen Wiedererkennungswert hat. Unter dem Motto der Exkursion „Tracing the culture of remembrance“ beschäftigten wir uns am letzten gemeinsamen Tag mit unseren persönlichen Problemen und Ängsten und den Problemen in unserem Heimatort. Dabei spielten Träume und unsere Wünsche für die Zukunft den Gegenpart. Dies versuchten wir in selbst entworfenen Denkmälern für unsere Zeit widerzuspiegeln. Die gemeinsam verbrachten Abende führten zu einer noch stärkeren Bindung der Gruppe und zu echten multikulturellen Freundschaften.

Am Freitag war es dann soweit und wir trafen uns ein letztes Mal vor der Schule, wo wir uns mit der ein oder anderen Träne im Auge verabschieden mussten. Dies sollte jedoch nicht das letzte Aufeinandertreffen sein, da gemeinsame Urlaube schon in Planung sind.

Alles in allem kann man sagen, dass die „Bildungsreise“ zu einem echten Spaß wurde und eine tolle transnationale Gemeinschaft mit Freundschaften fürs Leben entstanden ist. „So, in Germany, we say `gelungener Urlaub´!“

Bilder des Besuchs in Almada [Zum Vergrößern anklicken]:

Projektauftakt und Logo-Wettbewerb (September/November 2019)

Gewinner des Logo-Wettbewerbs.

Erasmus-Projekt jetzt mit eigenem Logo!

Beitrag vom 10.11.2019

Seit Beginn dieses Schuljahres läuft an unserer Schule das Projekt „Footprints – Where have we come from? Where will we go?“, eine 2-jährige Schulpartnerschaft mit Schulen aus Italien, Polen und Portugal. Neben Fahrten zu allen Partnerschulen findet begleitend die „Europa-AG“ am Gymnasium Wildeshausen statt. In ihr treffen sich 10 Schüler/-innen aus dem Jg. 9, 14 aus dem Jahrgang 10 und 6 aus dem Jahrgang 11, um an unterschiedlichen Themen zu arbeiten. So traf sich die AG schon an zwei Samstagvormittagen und diversen 7. und 8. Stunden, um an einer Vorstellung unserer Schule und Wildeshausens zu arbeiten. Die Themen werden mit Hilfe verschiedener Programme aufbereitet und auf der Projekthomepage („Twinspace“) hochgeladen.

Der offizielle Startschuss am 14.09. war außerdem der Beginn eines Logo-Wettbewerbs, an dem sich Schüler/-innen aller vier Schulen beteiligten. Es wurden 14 tolle Ergebnisse eingereicht, über die in einer Online-Umfragen abgestimmt wurde. Vier Logos lagen eng beieinander, aber letztendlich wurde als Siegerlogo eines der beiden Wildeshauser Vorschläge gekürt: Diana Koop, Elena Krusche, Kira Wöbse, Fiete Beuke,  Gia-Han Bui und Marike Pruin hatten die Idee, Tabea Rodehüser unterstützte bei der Umsetzung. Das Logo ist nun fester Bestandteil des Twinspace und wird auch für andere Veröffentlichungen verwendet werden.

Wir gratulieren unseren Schülerinnen und Fiete!

 

Offizieller Startschuss am 14.09.19 mit Pressetermin. Bild: Holger Rinne

Vorbereitungstreffen der Lehrkräfte („Teachers‘ Meeting“)

Das Treffen der Lehrerinnen in Brüssel zu Beginn des Projekts vom 28.09. – 01.10.19 diente sowohl der intensiven inhaltlich-methodischen Vorbereitung und terminlichen Abstimmung der teilnehmenden Schulen als auch der Weiterbildung. So unternahmen wir eine Stadtführung durch das europäische Viertel und besuchten das „House of European History“, ein großartiges interaktives Museum, das uns sowohl inhaltlich als auch architektonisch beeindruckte. Im Zentrum des sechsstöckigen Gebäudes rankt sich die 25 m hohe Skulptur „Wortwirbel der Geschichte“ von Boris Micka und dem Studio Todomuta empor. Aus der großen Menge der Zitate, aus denen die Skulptur besteht, haben uns vor allem diese drei für unser Projekt inspiriert:

Those who cannot remember the past are condemned to repeat it. (George Santayana, 1905)

.. if anything can, it is memory that will save humanity. For me, hope without memory is like memory without hope. (Elie Wiesel, 1986)

Social security must be achieved by cooperation between the state and the individual. (Sir William Beveridge, 1942)

Das Treffen, bei dem wir Lehrerinnen uns das erste Mal persönlich kennenlernten, war eine große Motivation für uns, das „Footprints“-Projekt gemeinsam für unsere Schülerinnen und Schüler gewinnbringend zu gestalten.

 

Bilder des Besuchs in Brüssel [Zum Vergrößern anklicken]: