Tristan Kopmann in Monza

Tristan Kopmann, 1. Bericht

Auch Tristans erster Bericht zeigt, wie viele neue Eindrücke bewältigt werden wollen und wie das Einleben gelingt:

Die ersten Tage in Italien

Nach einer angenehmen Anreise mit Zwischenstopp in München sind Frau Hangen, Kira und ich im Flughafen von Mailand (Linate) angekommen. Schon bald erhielten wir unsere Koffer und konnten zum Ausgang gehen. Dort wurden wir schon von meiner Gastfamilie erwartet, die ich vorher noch nicht persönlich getroffen hatte. Also haben wir uns zunächst ein bisschen auf Italienisch und Englisch unterhalten und kennen gelernt, bevor wir uns auf den Weg zu ihrem Zuhause gemacht haben – und das hieß nun auch mein Zuhause für die nächsten drei Monate. Ich habe meinen Koffer ausgepackt, mich in meinem Zimmer eingerichtet. Meine Ankunft wurde noch am selben Abend in einem Restaurant gefeiert, wo ich mir eine Thunfischpizza bestellt habe – oder besser gesagt: Meine Gasteltern haben auf Italienisch bestellt...

Am nächsten Tag ging es umgehend in die Schule; mit meiner Gastschwester hatte ich zum Glück den Schulweg gemeinsam.
Der erste Schultag verlief ohne Probleme und mir wurde alles präsentiert, von der Turnhalle bis zur Cafeteria und dem Pausenhof. Als ich dann im meinem Unterricht war, habe ich zwar kein Wort verstanden, aber ein Klassenkamerad war so nett und hat es mir auf Englisch übersetzt. So ging es in den nächsten Tagen in der Schule weiter und ich konnte mich langsam in Italien einleben. Außerdem haben wir gemeinsam (Kira, unsere Austauschpartner und Erasmus-Lehrerinnen) gleich in der ersten Woche einen Ausflug nach Mailand gemacht, und das mitten in der Fashionweek. In Mailand war klar, dass wir in der Großstadt sind: U-Bahn-Fahren, Umsteigen… und auch ein McDonald´s war nicht weit, als wir einfach zu hungrig waren...
So gestärkt konnten wir uns in Mailand umsehen und ein paar Fotos machen. Gegen Abend mussten wir schon wieder zurückfahren.

Alles in allem ein sehr toller Ausflug, der von den Lehrkräften organisiert wurde und mit dem Fazit endete: Aufregend!

Ob wir erneut hinfahren, werde ich in den nächsten Berichten schreiben.

Tristan Kopmann, 2. Bericht

Mein Geburtstag in Italien:

Tanti auguri a te - Zum Geburtstag viel Glück, Tristan!

Da mein Geburtstag am 13.11. auf einen Sonntag fiel, konnte ich zunächst richtig schön ausschlafen: Keine Schule, keine Hausaufgaben, einfach meinen Geburtstag genießen! Ich stand also so um 11:30 Uhr auf und ging zunächst in die Küche, wo ich meine Gastmutter getroffen habe. Sie sang für mich erst einmal „Tanti Auguri a te!“ - das Italienische „Zum Geburtstag viel Glück“.

Doch zum Feiern gehören in Italien immer auch das gute Essen und die Gemeinschaft:
Das Frühstück fiel leicht aus, weil schon um 13:00 Uhr der „Hauptgang“ folgte: Für alle Pizza, für mich eine richtig schöne Gebutstags-Thunfisch-Pizza und anschließend Käsekuchen. Auch Geschenke konnte ich auspacken, sowohl von meinen Eltern als auch von meinen Gasteltern. Meine Eltern hatten das große Paket extra früh abgeschickt, damit ich es pünktlich bekomme. Und innen fand ich Leckereien – darunter Spekulatius für meine Gastfamilie – und andere Dinge, die ich mir gewünscht hatte. Sogar Luftschlangen für die Dekoration. Meine Gastfamilie hat mich reich mit Sportkleidung beschenkt, über die ich mich riesig gefreut habe. Alle waren guter Stimmung, als auch noch meine Eltern anriefen und für mich gesungen haben. Die Zeit verging wie im Flug mit Reden, Quatschen und einfach den Tag gemeinsam genießen.

Am nächsten Tag ging es mit den Überraschungen weiter. Diesmal von Frau Spitale und einem Teil meiner Klasse 4BT. Es war nämlich geplant, dass wir nach der Schule in ein Restaurant gehen und alle gemeinsam essen. Ein paar aus meiner Klasse mussten zwar absagen, aber am Ende waren wir trotzdem 16 Personen im Restaurant – eine tolle Runde.
Bestellt wurde per Handy mithilfe eines QR Codes. Die Zeit, bis unsere „Belegten Brote“ kamen, wurde nicht lang, es gibt nämlich immer etwas, über das man sich unterhalten kann. Alle aßen herzhaft. Doch damit alleine war meine Geburtstagsfeier mit dem Essen nicht zu Ende. Frau Spitale hatte nämlich zur Überraschung noch ein Stück Kuchen und alkoholfreien Sekt bestellt, der mir sogar singend von der Bedienung überreicht wurde. Also konnten wir sogar gemeinsam anstoßen.

Ich denke, dass man gemerkt hat: Alles in allem habe ich meinen Geburtstag in Italien sehr genossen.

Tristan Kopmann, Drei Monate in Italien - mein Rückblick

Die drei Monate in Italien waren so gut, dass ich sehr viel vermissen werde, wie meine Gastfamilie und Freunde.
Ich hatte mit meiner Gastfamilie viel Glück und es hat alles prima funktioniert. Auch als ich zurück nach Deutschland gekommen bin, haben ich und meine Familie Kontakt mit meiner Gastfamilie in Italien gehalten, vor allem da meine Gastschwester auch uns ab Januar in Wildeshausen besuchen wird.
Mit meinen Freunden und Klassenkameraden halte ich Kontakt über WhatsApp und wir unterhalten uns über alles Mögliche und auch die Dinge, die wir zusammen in Italien unternommen haben:
Zum Beispiel waren wir mal Schlittschuh fahren in Monza, bei der Rennstrecke, haben einen Ausflug nach Mailand, Verona, Venedig und Genova gemacht. Vieles habe ich erlebt, von dem ich bereits berichtet habe oder noch berichten könnte.
Ausflüge fanden aber eigentlich nur am Sonntag statt, weil ich sechs von sieben Tagen Schule hatte.

Und in den sechs Tagen muss ich ja auch was gelernt haben. Allerdings haben Kira und ich nicht so gut italienisch gesprochen, so dass wir manchmal nicht ganz so viel machen mussten wie die Schüler, trotzdem aber auch immer wieder normale Aufgaben bekommen haben. Und im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, worin sich der Unterricht in Italien von dem in Deutschland unterscheidet. Wir mussten z.B. Vokabeln für Englisch und Spanisch lernen, in Erdkunde die Länder auf Italienisch und ein paar Zahlen (was das einfachste war). Schwerer war es, als wir ganze Präsentationen auf Italienisch vorbereiten und auch auf Italienisch vor der Klasse vortragen sollten. Diese Herausforderung im Fach „Gesetze“ war passend für uns, da wir die Informationen selbst aus einem italienischen Text heraussuchen sollten. Natürlich haben uns unsere Klassenkameraden auch geholfen.
Sonst war der Unterricht oft sehr einseitig, weil die Lehrer eigentlich nur die ganze Zeit Sachen vortragen, die wir Schüler uns notieren.
Das war rückblickend ein großer Unterschied zu dem Unterricht in Deutschland. Außerdem sind wir fast immer im gleichen Klassenraum geblieben und nur von einigen Schülern wurden IPads im Unterricht benutzt. Da habe ich den Unterricht in Deutschland schon ein bisschen vermisst.
Aber der Unterricht war nicht das Einzige, was ich vermisst habe.

Meine Familie habe ich manchmal vermisst, das Haus mit meinem Zimmer und meinem Bett. Natürlich auch meine Freunde in Deutschland, obwohl ich eigentlich mit allen Kontakt gehabt habe: Unter anderem habe ich mit einem meiner Klassenkameraden in Deutschland einen Lernzettel gemacht für ein Thema, in dem ich mich sehr gut auskenne.

Schlussendlich würde ich jedem empfehlen nach Italien zu gehen, wenn er oder sie die Chance hat.
So ein Aufenthalt hat seine kleine kulturelle Überraschung und es braucht ein bisschen Glück mit der Gastfamilie (das ich hatte).
Man sollte daran denken, dass man da ist, um die Sprache und die Menschen zu erleben und zu lernen.
Dazu hilft es, einfach positive Gedanken zu habe, weil es immer mal Situationen geben kann, wo es nicht so gut läuft.
Das hat mir auf dieser wundervollen Reise am meisten geholfen und ich hoffe, meine Freunde und Gastfamilie in den Ferien mal wieder zu besuchen.