Ich glaube, dass ich erst gar nicht verstanden habe, dass ich für eine ziemlich lange Zeit in ein neues Land mit neuen Menschen, einer neuen Schule und einer neuen Sprache reise.
Erst ab dem Moment, in dem ich plötzlich alle Straßenschilder nicht mehr verstehen konnte und die Häuser aussahen wie in Filmen, traf mich die Realisation und auch irgendwie ein Gefühl von Aufregung.
Bei mir in der Gastfamilie wurde hauptsächlich Spanisch gesprochen, da sie aus Peru kommen. Zuerst habe ich ziemlich wenig verstanden, mit der Zeit wurde es jedoch besser und wir haben Wege gefunden, um uns miteinander zu verständigen. Mit der Hilfe von Alexa und einigen meiner wenigen Italienischkenntnisse, haben wir es dann letztendlich doch irgendwie hinbekommen.
Der erste Tag an der Schule verlief zwar etwas chaotisch, jedoch haben wir alle das Beste draus gemacht und die Herzlichkeit der italienischen Schüler und der Lehrer vor Ort hat mir sehr geholfen. Besonders bei den ersten Begegnungen mit dem italienischen Schulsystem wurde für mich ziemlich schnell bemerkbar, wie unterschiedlich Italien im Gegensatz zu Deutschland ist.
Für mich hat sich erwiesen, dass man immer offen für Neues sein sollte und die Umstellung so am einfachsten für einen ist.
In der Schule war ich in einer Klasse des Sprachen-Bereiches der Schule. Dadurch hatten wir viele Stunden mit Fremdsprachen, wie Chinesisch, Englisch oder Spanisch und zudem wurden die anderen Fächer logischerweise auf Italienisch gehalten. Tatsächlich konnte ich einiges ziemlich gut verstehen und mir war es möglich, mich nach kurzer Zeit sehr gut an die Sprache zu gewöhnen.
Jeden Morgen musste ich um 5 Uhr aufstehen, da der Bus um ca. 6:40 Uhr kam. Meistens fuhr ich jedoch in einer Fahrgemeinschaft mit Lillemor und unseren Austauschpartnern zusammen in einem Auto. Das war auf jeden Fall neu für mich, da ich normalerweise nur 5 Minuten zur Schule brauche und dementsprechend später aufstehe. Der Unterricht startete dann um 8 Uhr und jede Unterrichtsstunde dauerte 60 Minuten. Im Gegensatz zu unserer Schule gab es keine richtigen Pausen zwischen den Stunden, sondern einen kleinen Zeitraum, den die Lehrer brauchten, um die Klassenräume zu wechseln, da jede Klasse einen festen Raum hatte und auch zu allen Fächern zusammen in einer Klassengemeinschaft blieb. Nach der dritten Stunde gab es dann eine kleine Pause, die 20 Minuten lang war. Nach dem Schulschluss ging es entweder mit dem Bus oder der Fahrgemeinschaft zurück nach Hause.
Für uns Deutsche wurden Freistunden in den Stundenplan eingebaut, damit wir uns miteinander austauschen oder einfach entspannen konnten. Die Schule stellte uns sogar die Bibliothek zur Verfügung, meistens hielten wir uns jedoch in der Cafeteria auf. Dort haben wir uns normalerweise einen Kaffee am Morgen geholt und einen kleinen Snack.
Außerhalb der Schule haben wir uns viel mit den anderen Deutschen und ihren Austauschpartnern getroffen. Sei es um einen Kaffee zu trinken, shoppen zu gehen oder um zusammen nach Mailand zu fahren, was nicht weit entfernt ist. Manchmal blieben wir nach der Schule auch in Monza, um essen zu gehen oder die Stadt zu besichtigen.
Zum Beispiel waren wir alle zusammen beim Autodromo in Monza. Das war für mich ein absolutes Highlight, da uns die Möglichkeit gegeben wurde, während des Rennens die Box von Porsche zu besichtigen und alles hautnah mitzuerleben.
Auch die Aufenthalte in Mailand haben mir sehr viel Spaß gemacht. Wir waren dort die atemberaubende Architektur besichtigen, shoppen und sind natürlich auch in Restaurants essen gegangen.