Erfahrungsbericht Italien
Generelle Informationen
Im Zeitraum von Anfang Oktober bis Ende November sind 6 weitere Schüler*innen meiner Schule und ich für einen ERASMUS-Austausch nach Monza, Italien gefahren. Monza liegt in Norditalien in unmittelbarer Nähe zu Mailand und Largo Como. Unsere Austauschschüler*innen waren schon von Januar bis Februar bei uns in Deutschland gewesen, folglich war dieser Austausch ein großes Wiedersehen.
Ich bin ein großer Fan verschiedenste Kulturen kennenzulernen und wünsche mir später einmal für einen Zeitraum im Ausland zu leben. Dieser Austausch war perfekt, um die italienische und (in meinem Fall aufgrund der Herkunft meiner Gastmutter) auch ein Teil der brasilianischen Kultur kennenzulernen und zu erleben.
Vorbereitung
Da meine Austauschschülerin Thayla schon im Frühjahr bei mir gewesen war, hatte ich ein gutes halbes Jahr Zeit um mich auf meinen Aufenthalt in Italien vorzubereiten. Wir hatten das Glück, dass unsere zuständige Lehrerin die Formalitäten wie das Learning Agreement für uns ausfüllte und mit der Schule in ständigem Kontakt war.
Für die sprachliche Vorbereitung waren wir in der Lage einen zehnwöchigen Italienisch-Anfänger Kurs zu organisieren. Dieser war sehr gut um die Grundlagen der italienischen Sprache zu lernen und gab mir ein wenig Sicherheit mich auf Italienisch zu verständigen. Obwohl in Monza, durch die Nähe zu Mailand, viele Englisch sprechen, war es gut ein wenig Verständnis der Sprache zu haben. Außerdem bin ich in Kontakt zu Thayla geblieben.
Der Aufenthalt
Nach der (mit Flughafen-Aufenthalten) fünf stündigen Reise, bei deren wir die Alpen von oben bewundern durften, kamen wir nachmittags in Monza an. Die Freude war groß, alle wiederzusehen und auch die Familien kennenzulernen. Meine Familie habe ich leider erst am Abend beziehungsweise in der nächsten Woche kennengelernt. Meine Gastmutter Ednei kommt aus Brasilien und hat am ersten Abend für Thayla, Mathi (mein jüngerer Gastbruder) und mich eine brasilianische Suppe gekocht.
Die erste Woche habe ich vor allem genutzt um anzukommen und die neuen Eindrücke zu ordnen: Fremdes Land, neue Familie, andere Kultur, andere Sitten, und so weiter und so fort. Das waren alle neue Dinge, die ich erstmal kennenlernen musste. Auch andere Regeln in der Familie gehören dazu, welche man erstmal lernen muss. Nach nur einer Woche konnte ich alleine in die Stadt fahren um mich mit Freunden zu treffen oder ich habe mit Mathi Serien auf Italienisch mit englischem Untertitel geguckt.
Generell war ich in der Lage meinen Austausch insbesondere unter der Woche sehr frei und selbständig zu gestalten, da Thayla oft lernen musste. Ich habe mich oft mit den anderen Austauschschüler*innen getroffen, wir waren shoppen, haben gebackt oder uns einfach über die neuen Eindrücke ausgetauscht. Gegen Ende meines Asutausches habe ich eine weitere Austauschschülerin aus der USA getroffen und war die letzten zwei Wochen oft mit ihr in der Stadt.
Schnell war klar, was die besten Cafés, Klamottenläden, Eisläden sind! Auch in der Stadt findet man sich recht schnell zurecht, sodass wir oft nach der Schule essen waren und dann im Park der Villa Reale entspannen konnten. Besonders gegen Ende Oktober war das Wetter richtig warm und sonnig, sodass wir oft einfach draußen als Gruppe oder zu zweit unterwegs waren.
Die Wochenenden waren auch recht divers gestaltet, da ich mir einige auch selber gestalten konnte, wenn Thayla Volleyballspiele hatte und mein Gastvater nicht da war, da er der einzige in meiner Gastfamilie mit Führerschein war. Wir waren beim Monza Circuit und haben ein Race der F4 gesehen und mein Gastvater konnte mir viel über Autorennen erklären, da er in dem Bereich arbeitet. Außerdem war ich mehrere Male in Mailand und konnte den Mercato, den Mailänder Dom und das Sforzesco Castle bewundern. Mailand ist eine wunderbare Stadt, die man nie genug sehen und erkunden kann. Außerdem war ich am letzten Wochenende mit meiner Gastfamilie am Largo Como. Der See hat mich mit seiner wunderen Landschaft wirklich begeistert und ich konnte gar nicht aufhören Bilder und Videos zu machen.
Die Schule war auch in Italien ein großer Teil meines Lebens und eine völlig neue Erfahrung im Gegensatz zu meiner Schule in Deutschland. Von der Schüleranzahl abgesehen, war die Gestaltung des Unterrichts eine völlig neue Erfahrung: Monolog statt Unterrichtsgespräch, ständig mündliche sowie schriftliche Prüfungen und einen Fokus auf das Auswendiglernen statt des Verstehens. Auch die generelle Atmosphäre hat sich definitiv von meiner deutschen Schule unterschieden, wesentlich lauter und etwas chaotischer. In der Klasse meiner Austauschschülerin waren noch zwei weitere deutsche Freunde von mir, sodass wir immer zu dritt waren, was meiner Meinung nach sehr angenehm war. Generell war das Problem mit der Sprache in der Schule am größten, da wir nur am Englischunterricht teilnehmen konnten. Während der Stunde haben wir unseren eigenen Stoff aus Deutschland nachgeholt.
Ein großer Teil der italienischen Kultur ist das Essen, welches ich sehr genossen habe. Gelato, Pizza und Pasta sind nur kleine Teile der großartigen Gerichte, die ich mitkochen konnte und von denen ich mir die Rezepte gleich nach dem Verzehr geholt habe. Zu meinem Vorteil durfte ich zusätzlich zu der italienische Küche auch einen Teil der brasilianischen Küche kennenlernen, welche zwar ungewohnt aber trotzdem unglaublich lecker war.
Zusammenfassend gingen die zwei Monate super schnell vorbei und ich bin an dem Austausch definitiv gewachsen. Alleine in ein fremdes Land kann super aufregend klingen, aber im Nachhinein freue ich mich diese Erfahrung gemacht zu haben und die Erinnerungen gesammelt zu haben.