Auslandspraktika

Erfahrungsbericht von Theo: Mein Praktikum bei Liebherr in Frankreich

Dank des Erasmus+ Programms hatte ich die einmalige Gelegenheit, ein Praktikum bei Liebherr zu absolvieren. Während dieser Zeit erhielt ich einen umfassenden Einblick in die Fertigung und Montage von Baggern sowie in die verschiedenen Prozesse, die hinter der Konstruktion und Entwicklung dieser Maschinen stehen.

Einblick in die Fertigung und Montage
Zu Beginn des Praktikums konnte ich beobachten, wie Ingenieure die Arme der Bagger entwarfen und 3D-Modelle erstellten. Anschließend wurde ich durch den Stahlbau geführt, wo die Stahlgerüste zusammengeschweißt und lackiert wurden. Danach wurden diese Komponenten in die Montage gebracht, wo kleinere Bauteile angebracht und die fertigen Arme an die jeweiligen Bagger montiert wurden. Zudem erhielt ich eine Einführung in das Logistik- und Lagersystem des Unternehmens.

Technische und praktische Erfahrungen
Ein wichtiger Teil meines Praktikums war das Verständnis der Funktionsweise der Bagger, insbesondere der Hydrauliksteuerung. Mir wurde detailliert erklärt, wie die Hydraulikflüssigkeit gesteuert wird, um die Kraft des Baggers effizient zu nutzen. Darüber hinaus bekam ich Einblick in die Prototypenentwicklung, insbesondere bei der Montage eines neuen Elektrobaggers, der als Ausstellungsmodell dienen sollte. Die Herausforderungen bei der Entwicklung und die Entscheidungsprozesse bei der Konstruktion wurden mir ebenfalls nähergebracht.

Neben theoretischem Wissen konnte ich auch praktische Fähigkeiten erlernen. So wurde mir gezeigt, wie man Stahlteile korrekt vorbereitet und zusammenschweißt. Außerdem lernte ich, wie Versuchsgeräte installiert und eingesetzt werden, um technische Probleme zu lösen.

Kulturelle und persönliche Erfahrungen
Neben den fachlichen Einblicken war die Zeit in Frankreich auch persönlich sehr gut. Durch das Erasmus+ Programm konnte ich viele neue Kontakte knüpfen, die mir in meiner beruflichen Zukunft sicherlich von Nutzen sein können. Zudem verbesserte ich meine Französischkenntnisse, da ich die Sprache im Alltag anwenden musste. Die Erfahrung, mit Muttersprachlern zu kommunizieren, half mir enorm beim Verständnis der Sprache.

Auch außerhalb des Praktikums konnte ich viel erleben. Ich besuchte verschiedene Städte und bekam einen tiefen Einblick in die französische Kultur. Die finanzielle Unterstützung durch Erasmus+ ermöglichte es mir, meine Freizeit aktiv zu gestalten und die Zeit bestmöglich zu nutzen.


Mein Praktikum bei Liebherr war eine wertvolle Erfahrung, die mir nicht nur technisches Wissen, sondern auch praktische Fähigkeiten vermittelt hat. Das Erasmus+ Programm hat diese Erfahrung möglich gemacht und mir neue berufliche Perspektiven eröffnet. Ich kann ein Auslandspraktikum jedem empfehlen, der seine fachlichen und persönlichen Fähigkeiten erweitern möchte.

 

Zoes Praktikum bei Grünbeck Waterbehandeling B.V.

Ich habe mein Praktikum bei Grünbeck Waterbehandeling B.V. absolviert. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft, die ihre Basis in Deutschland hat. Grünbeck wurde 1949 von Josepf Grünbeck in Höhstedt gegründet.

Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Aufbereitung von Wasser. Durch die komplexen Systeme und Filtereinheiten, die Grünbeck auf den Markt bringt, ist es möglich „ultra pure water“ zu erzeugen. Das bedeutet, dass durch mehrere Filter und Systemeinheiten, wie durch eine umgekehrte Osmose und eine Deionisierungs-Anlage reines, keim- und mineralienfreies Wasser erzeugt wird.

In Deutschland ist Grünbeck vor allem auf dem SHK Markt aktiv und verkauft die Systeme an Installateure. Doch nicht nur sie brauchen das reine Wasser. Die Grünbeck Anlagen stehen auch in vielen Krankenhäusern, um dort die Sicherheit der Patienten vor Keimen zu garantieren. Dank der Tochtergesellschaft in den Niederlanden kann das Unternehmen seit 2013 aber auch große Betriebe und Fabriken beliefern, welche das reine Wasser brauchen, um ihre eigenen Anlagen vor Verschleiß und Korrosion zu schützen.

 

Grünbeck bedient einen vielseitigen Markt und aus gleicher Vielfalt besteht das Arbeitsangebot. Vom Personalbetreuer und Logistik-Manager bis Service-Techniker ist alles vertreten. Durch dieses große Angebot hatte ich die Möglichkeit bei dem niederländischen Unternehmen einen Einblick in viele Berufe zu erhalten.

Einen Tag wurde ich von dem Logistik-Manager mitgenommen. Er hat mir gezeigt, was in einem Unternehmen abläuft, wenn der Kunde eine Bestellung aufgibt. Da Grünbeck Waterbehandeling B.V. ein sehr kleines Unternehmen ist, bestehend aus 15 Mitarbeitern, verläuft der Bestellvorgang händisch. Sobald eine Bestellung eingeht, müssen mehrere Formulare ausgefüllt werden, ist dies erfolgt, so werden im Lager die Pakete gepackt und zum Versand bereit gemacht. Ich durfte auch mithelfen und Pakete packen. Dank der guten Ordnung des Lagers und der Einweisung des Managers, konnte ich mich schnell zurecht finden.

Auch konnte ich einen Einblick in den Arbeitsalltag des Außendienstes erhalten. Dieser Beruf fordert eine gute Menschenkenntnis und ein großes Maß an Offenheit. Man muss neue Kunden anwerben und bereits vorhandene halten. Dies kann nur durch den Kontakt zum Kunden gewährleistet werden. Dazu bin ich mit dem Außendienst zu einzelnen Betrieben gefahren, ich konnte erfahren, wie die Kunden beraten werden und neue Verträge mit ihnen abgeschlossen wurden. Es war sehr interessant, denn der Beruf ist vielseitig, kein Kunde ist gleich und man muss sich auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen neu einstellen.

Für die Dauer meines Praktikums habe ich zwar nur innerhalb der Niederlande Kunden besucht. Doch ich habe mich auch mit einem der internationalen Außendienstler unterhalten. Er besucht die Kunden weltweit, wie in Vietnam, Texas, Dublin oder Birmingham. Diese Art an Arbeit könnte ich mir durchaus für meine Zukunft vorstellen, was ich ohne dieses Praktikum nie erfahren hätte.

Neben meiner Erfahrung beim Außendienst durfte ich auch bei einer Kundenveranstaltung teilnehmen. Dabei wurde uns das Wasserbehandlungssystem genau erklärt. Dabei läuft das unreine Wasser, zum Beispiel Grundwasser, durch einen Vorfilter und einen Carbon-Filter, bevor es überhaupt in den ersten Tank gelangt. Danach wird das Wasser in eine Enthärtungs- Anlage gepumpt. Hier werden die Metallionen im Wasser durch Natriumionen getauscht. Im Anschluss fließt das Wasser durch eine umgekehrte Osmose. Die Membran in der Osmose filtert das Wasser noch feiner, damit es dann durch die Deionisierunsanlage fließen kann. Kommt das Wasser aus dieser Anlage, hat es eine Leitfähigkeit von unter einen Micro Siemens. Das bedeutet, dass so gut wie keine Salze oder Keime mehr im Wasser vorhanden sind. Um absolut reines Wasser zu garantieren, wird das Wasser anschließend noch durch eine UV-Röhre gepumpt und fließt dann in ein Harz – Becken. Das Wasser, das nun am Ende rauskommt, nennt man „ultra pure Water“. Ein Mensch dürfte dieses Wasser nicht mehr trinken. Diese Art an System erzielt das reinste Wasser, was möglich ist. Es gibt allerdings auch weitere Systeme, bei denen einzelne Bestandteile des eben beschriebenen Systems weggelassen werden, damit man das Wasser noch trinken kann. So werden auch Filter verkauft, die unreines Grundwasser trinkbar zu machen.

Außerdem wurde mir erklärt, dass Grünbeck Niederlande sich auch bei Projekten für die Herstellung von Wasserstoff einsetzt. Doch wurden diese zunächst auf Eis gelegt, da der Staat noch zu wenig Subventionen liefert und somit Wasserstoff viel zu teuer ist.

 

Ich fand es sehr interessant zu lernen, welche Vielfalt an Berufen Wasseraufbereitung mit sich bringt. Zudem bin ich sehr dankbar für die Freundlichkeit und Offenheit aller Mitarbeiter und ihre Bereitschaft, mir alles zu zeigen und zu erklären. Ich durfte alles fragen und alle waren sehr bemüht, mir zu helfen, so konnte ich während meines Praktikums neben der beruflichen Erfahrung auch viel über das Team eines Unternehmens lernen, denn bei Grünberck Waterbehandeling B.V. war es vor allem die entspannte und gemeinschaftliche Atmosphäre im Büro, die mich am meisten begeistert hat.

 

Neben meiner Zeit in der Firma habe ich auch in der Freizeit mit einer meiner Kolleginnen viel unternommen. Sie hat mir die Stadt gezeigt und zusammen haben wir eine historische Führung durch den Turm der Kirche gemacht. Diese Führung war sehr interessant, denn wir durften selber auch einmal die Kirchglocken läuten. Es war spannend zu sehen, wie die altmodische Kirchenuhr mit dem Glockenspiel zusammenwirkt, so etwas hätte ich wohl nie gesehen ohne mein Praktikum in den Niederlanden.

Auch haben wir zusammen mehrere traditionelle Gerichte gegessen, unter anderem Krentenwegge, eine Art Rosinenbrot. Am schönsten und am leckersten war aber das Stampelt-Essen bei ihrer Oma. Stampelt kann man auf mehrere Arten essen. Wir haben es als Mischung aus Kartoffeln und Kohl gegessen. Dazu gab es Slavink. Das ist Hackfleisch in Speck eingewickelt. Ich habe mich so sehr über die Einladung bei ihrer Oma gefreut .

An einem Wochenende haben mich auch meine Eltern besucht. Zusammen sind wir nach Enschede gefahren und haben dort die Stadt erkundet. Auf dem großen Wochenmarkt dort haben wir frische Stroopwafels gegessen.

So habe ich auch in meiner Freizeit viel niederländischen Kultur kennen lernen können.

 

Durch die zwei Wochen, die ich in den Niederlanden verbracht hab, konnte ich vieles über mich selber lernen. Ich war auf mich gestellt, habe in einer Wohnung alleine gelebt. Das hat mir bewiesen, dass ich eigenverantwortlich zurecht kommen kann.

Auch habe ich im punkto Offenheit viel dazu gelernt, gerade wenn man neue Kunden kennen lernt, muss man offen auf diese zugehen können. Aber auch in dem Team, das ich vorher nicht kannte, musste ich auf alle anderen zugehen. Am Anfang hat es mich noch etwas Überwindung gekostet. Doch diese war schnell vergessen, da das Team mich sehr freundlich aufgenommen hat. Alle waren bemüht Englisch zu sprechen und so habe auch ich versucht etwas Niederländisch zu lernen. Natürlich kann ich es jetzt nicht fließend sprechen, aber ein paar grundlegende Worte konnte ich lernen. Mein Lieblingswort ist dabei „Snuffel Stage“, was übersetzt „Praktikum“ bedeutet.

 

Ich bin sehr dankbar für die Gelegenheit, mein Praktikum in den Niederlanden machen zu können. Auch wenn ich nun weiß, dass der Bürojob nicht unbedingt mein Traumjob wäre, so sind es auch diese Erfahrungen, die für meine spätere Berufswahl entscheidend sind. Trotzdem wünsche ich mir, dass ich hoffentlich auch so ein freundliches und offenes Team wie das von Grünberg finden werde. Ich weiß nun, dass ich in Zukunft auf jeden Fall viel mit Menschen zusammenarbeiten möchte, weil mir der Austausch mit anderen sehr wichtig ist.

Meiner Meinung nach kann man bei einem Praktikum im Ausland neben dem Beruf am meisten von der anderen Kultur lernen. So konnte ich viel von der niederländischen Ruhe und Weltoffenheit lernen und hoffe, dass ich diese auch in Zukunft für mich annehmen kann.

 

Zusammenfassend habe ich viel bei meinem Praktikum lernen können. Durch die Freundlichkeit der Menschen vor Ort habe ich mich schnell wohl gefühlt. Und ich würde jedem ein Praktikum im Ausland weiterempfehlen, da man gleich auf zwei Ebenen der kulturellen sowie sozialen und der beruflichen Erfahrungen sammeln kann.

Danke, Erasmus, für die großzügige Unterstützung, ohne die dieses Praktikum kaum möglich gewesen wäre.

Maries Praktikum bei Airbus

Während meines zweiwöchigen Praktikums bei Airbus Atlantic in Montoir de Bretagne (Frankreich) hatte ich die einmalige Gelegenheit, in viele verschiedene Berufsgruppen und Arbeitsbereiche eines international führenden Unternehmens der Luftfahrtindustrie hineinzuschauen.

Schon zu Beginn wurde ich herzlich empfangen und in die faszinierende Welt der Flugzeugproduktion eingeführt. Es wurde mir schnell klar, wie komplex und gleichzeitig beeindruckend der gesamte Produktionsprozess ist. So wurden mir zuallererst einmal die verschiedenen Produktionslinien und Flugzeugmodelle (A320, A350, A330, A400M) im Unternehmen gezeigt. Hier durfte ich selbst in die noch nicht fertigen Flugzeuge reinschauen und den Arbeitern bei der Arbeit zusehen. Es war spannend zu sehen, wie die Flugzeuge Stück für Stück Gestalt annehmen. Dabei durfte ich sowohl in die Gebäude reinschauen, in denen die Struktur der Flugzeuge gebaut wird, als auch in die, in denen die Systeme hinzugefügt werden. In den „Polaris Gebäuden“ (Gebäude der Flugzeugstruktur) konnte ich live miterleben, wie die einzelnen Flugzeugteile zu dem vorderen Cockpit und Rumpf zusammengesetzt und miteinander verbunden wurden. Die einzelnen Schritte der Produktion wurden mir genauestens erklärt und ich durfte die Roboter steuern, auch AGVs (Automated Guided Vehicle) genannt, die einzelne Flugzeugteile von einem Posten zum nächsten bringen. Dies war eins meiner absoluten Highlights. In den „Comet Gebäuden“ (Gebäude der Systeme) konnte ich miterleben, wie nach und nach jegliche Systeme wie Elektrizität, Wasserleitungen und Luftanlagen in die Flugzeuge montiert werden. Es war erstaunlich Schritt für Schritt mitzubekommen, wie viele Meter Kabel in ein solches Flugzeug gehören und auch reinpassen. Zudem konnte ich Inspektionen und Qualitätskontrollen auf den Flugzeugen mitmachen, bei denen wir geschaut haben, ob jegliche Arbeiten richtig ausgeführt wurden oder ob noch bestimmte Teile fehlten. Besonders in den Bereichen der Systeme war es wichtig, jedes Detail genau zu überprüfen – beispielsweise, ob Kabel ordnungsgemäß verlegt waren oder ob Installationen fehlten. Falls Fehler festgestellt wurden, informierten wir die zuständigen Arbeiter, sodass diese die Arbeiten nachbessern konnten. Im Anschluss folgte eine zweite Kontrolle, um sicherzustellen, dass alles korrekt ausgeführt war. Produktionsfehler mussten dabei nicht nur entdeckt, sondern auch bewertet und festgehalten werden. Diese Dokumentation erfolgte in einem speziellen Programm, das alle Fehler zentral erfasst und für andere Teams sichtbar macht. Zu diesen Teams gehört auch die Abteilung, die sich detailliert mit der Dokumentation und Analyse von Produktionsfehlern beschäftigt. Dort half ich dabei, Fehler zu beschreiben und entsprechende Dokumente anzufertigen. Diese enthielten präzise Bilder und Angaben zu den Fehlern, um im Anschluss mögliche Lösungen zu erarbeiten.

Neben der Produktion und der Qualitätskontrolle war ich zudem in der Logistik aktiv. Hier durfte ich die verschiedenen Produktionsposten der A320 ablaufen und jegliche Maschinen einer Art prüfen. So musste ich schauen, ob die Bohrmaschinen heile oder beschädigt waren und dies der Logistikplattform, die sich um die Ausgabe dieser und der Baumaterialien kümmert, mitteilen. Hierfür musste ich Listen ausfüllen, auf denen die Seriennummern aller Maschinen dieser Art, des Unternehmens, draufstanden. Defekte Maschinen wurden von mir in der Liste dokumentiert, die Seriennummer wurde erfasst und der Schaden wurde beschrieben.

Ein weiterer besonders spannender Tag war zudem, als ich mir die 3D Drucker Abteilung anschauen durfte, mithilfe dieser Hilfsmittel für die Produktion hergestellt werden. Dort hatte ich die Gelegenheit das Zeichenprogramm „Catia“ selbst am Computer auszutesten und mir eine eigene Plakette mit meinem Namen designen. Nachdem ich davon einen Entwurf auf dem PC gezeichnet hatte, durfte ich mir die Plakette anschließend selber mit einem 3D Drucker drucken lassen.

Ein weiterer spannender Bereich den ich besucht habe, war die Planungsabteilung des Flugzeuges A320. Hier half ich aktiv bei der Planung und Organisation der Lieferketten mit. Eine meiner Aufgaben bestand darin, mit den Lieferanten der verschiedenen Flugzeugteile zu kommunizieren, um sicherzustellen, dass alle benötigten Teile rechtzeitig für die Produktion bereitstehen. Zudem habe ich dabei mitgemacht, die Produktionsreihenfolge der Flugzeuge zu überarbeiten, da ein bestimmtes Flugzeugteil aus Méaulte nicht zeitnah geliefert werden konnte und somit den eigentlichen Zeitplan durcheinander gebracht hat. Hier haben wir nach Lösungen geschaut, sodass es nicht zu allzu starken Produktionsverzögerungen kommt. Des Weiteren haben wir gemeinsam die produzierten Flugzeuge des Modell A320, aus dem letzten Jahr, gezählt und geschaut, ob die Produktionszahl dem vorher festgelegtem Ziel in Ansätzen entsprach.

Neben den technischen und organisatorischen Bereichen, durfte ich zudem das Labor besichtigen, in denen Maschinen für die Produktion getestet, verbessert und repariert werden. Hier durfte ich eigenständig Maschinen testen und bspw. selbst einmal eine Bohrung durchführen. Auch durfte ich dabei helfen eine Maschine zu Teilen auseinanderzunehmen, um den vorhandenen Fehler zu finden und zu beseitigen.

An einem meiner letzten Tage, habe ich zudem die Abteilung des Facility Managements besichtigt. Diese kümmern sich um jeglichen Erhalt der Gebäude, aber auch um Strom, Müllentsorgung, öffentliche Verkehrsmittel auf dem Gelände wie Busse und Fahrräder, Neubau von Gebäuden und vieles mehr. Hier bin ich mit einer Frau auf ein Gebäudedach gestiegen, um dessen Zustand zu überprüfen. Zudem habe ich die Gebäude der Flugzeugbemalung mit ihr besucht, dort zeigte und erklärte man mir die speziellen Lüftungssysteme, die in diesen Bereichen notwendig sind. Zudem mussten wir eine Lösung suchen, um die alten Computer, die diese Anlage steuern, zu ersetzten und zu verbessern. Dafür haben wir uns verschiedene Lösungsansätze angeschaut und überlegt, welcher von diesen am sinnvollsten ist und auch in das gegebene Budget fällt. Nach dieser gemeinsamen Überlegungsphase habe ich anschließend noch mit einem Auszubildenden von dort gesprochen, der ein Programm entwickelt hat, welches die genauen Strom, Gasausgaben des Unternehmens zählt und erfasst und dies auch pro einzelnes Gebäude (also Produktionsgebäude, aber auch Gebäude mit Büros etc.). Hier hat er mir seinen erstellten Prototypen des Programms gezeigt und mir die Vorteile dessen erklärt. Mithilfe dieses Programmes soll der Verbrauch der Unternehmens für die Zukunft einsehbar sein und verbessert werden können.

An einem weiteren Tag war ich zudem bei der AAOS (Airbus Atlantic Operating System). Hier wird nach Produktionsverbesserungen gesucht, um die Produktion möglichst effizient und wirtschaftlich herzustellen. Dabei habe ich mitgeholfen, eine Möglichkeit zu finden, um bestimmte Teile des Flugzeuges, die schnell mal während der Produktion zerkratzen, zu reparieren. Somit könnten enorme Summen an Geld gespart werden, da ein einzelnes Teil bereits mehrere Tausend Euro kostet und es daher schade wäre, wenn man diese bei einem leichten Kratzer bereits wegwerfen müsste, da der Kunde das Flugzeug sonst nicht kauft. Des Weiteren durfte ich bei einer Sitzung dabei sein, in denen die AAOS sich mit einigen Produktionsarbeitern zusammengesetzt hat, um sich deren Verbesserungsvorschläge und deren Anliegen anzuhören und ebenfalls nach Lösungen dieser zu suchen.

Insgesamt habe ich viele verschiedene Berufsbereiche kennengelernt und erkunden können. Häufig konnte ich auch selbst aktiv werden und die Tätigkeiten dieser Berufsgruppen austesten.

Neben der praktischen Erfahrungen bei Airbus Atlantic hatte ich das Glück, das Leben in Frankreich hautnah zu erleben. Während meines Aufenthalts wohnte ich bei meinen französischen Verwandten, was mir einen authentischen Einblick in den französischen Alltag gewährte. Zudem probierte ich bspw. französische Traditionen wie Galettes und Crêpes. Auch die Galettes de Roi war eine typische Spezialität, die ich probieren durfte. Dies ist ein Kuchen aus Blätterteig und einer Mandelfüllung, welcher nur im Januar gebacken und gegessen wird. In ihm versteckt ist zudem eine kleine Figur. Derjenige, der sie beim Essen in seinem Stück Kuchen hat, wird symbolisch zum König bzw. zur Königin gekrönt. Neben den Essenspezialitäten habe ich auch die einzigartige Landschaft in Frankreich besichtigt. So waren wir am Wochenende häufig am Meer. Hier haben wir Wanderungen entlang der Strandpromenade unternommen und das schöne Wetter sowie den Sonnenuntergang genossen. Auch haben wir eine kleine Küstenstadt „la Roche Bernard“ besucht, in der wie den Hafen besichtigt haben. Täglich habe ich den Alltag in Frankreich miterleben und auch Zeit mit meinen beiden jüngeren Cousins verbringen können.

Abschließend war mein Praktikum bei Airbus Atlantic in Montoir de Bretagne eine unglaublich lehrreiche und spannende Erfahrung. Ich konnte nicht nur tiefere Einblicke in die vielseitigen und komplexen Arbeitsbereiche eines weltweit führenden Unternehmens der Luftfahrtindustrie gewinnen, sondern auch selbst aktiv in verschiedenen Abteilungen mitarbeiten und dabei wertvolle praktische Fähigkeiten erlangen. Besonders beeindruckt hat mich die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Teams und der hohe Anspruch an Qualität und Effizienz, der in jedem Bereich zu spüren war. Insgesamt hat die Arbeit im großen Unternehmen wie auch das Erleben der traditionellen Kultur Frankreichs, das Praktikum zu einem einzigartigem und lehrreichem Erlebnis gemacht.

Josée und Joanna absolvieren zweiwöchiges Praktikum in Frankreich im Januar 2024

Wir, Josée und Joanna Sataipoum aus der 11d, haben unser zweiwöchiges Praktikum in einem Jugend- und Familienzentrum (MJC MPT Camille Claude) in Lognes, Frankreich, absolviert. Während dieser Zeit waren wir bei unserer Tante, die in Paris wohnt, untergebracht. Am 13.01.2024 kamen wir mit dem Zug gegen 18:00 Uhr in Paris Est bei unserer Tante an, welche sich sehr freute uns seit langem wiederzusehen.

Der Direktor des Jugend- und Familienzentrums hat sich während unseres Praktikums viel Zeit für uns genommen. So sind wir häufig mit ihm ins Gespräch gekommen und konnten ihm Fragen über das MJC stellen. Er erzählte uns von der Gründungsgeschichte des MJCs und erklärte uns deren Werte. Das MJC wurde 1945 nach dem zweiten Weltkrieg gegründet. Ziel war es, Menschen mit den verschiedensten Hintergründen und Nationalitäten zusammenzubringen, um gegen Vorurteile, Rassismus und gegen Radikale vorzugehen. Also gründeten sie einen Ort, an dem die verschiedensten Menschen zusammenkommen konnten, um voneinander zu lernen und zu lernen sich zu akzeptieren. Das alles spiegelt sich im heutigen Lognes wider. Hier gibt es eine große Diversität an Menschen mit den verschiedensten Kulturen.

In Frankreich gibt es mehrere MJCs rund um Paris, wo sich eine Zentrale befindet. Von dort aus arbeitet ein Team von Mitarbeitern, welches aus den Präsidenten der verschiedenen MJCs besteht. Jedes MJC arbeitet unabhängig voneinander. Je nach Ort gibt es in den MJCs unterschiedliche Zahlen an jugendlichen Besuchern. Im MJC Lognes gibt es beispielsweise mehr 6-12-jährige Teilnehmer als 13-18-Jährige. Allgemein gibt es dort Teilnehmer im Alter von 3 bis 80 Jahren. Um an den Programmen vom MJC teilzunehmen zu können, muss man angemeldet sein und für die jeweiligen Kurse einen Beitrag zahlen. Das Geld fließt dann in die Bezahlung der Mitarbeiter und Kursleiter.

Während unseres Praktikums waren noch zwei weitere Praktikanten aus Frankreich im MJC tätig, mit denen wir uns täglich austauschten und anfreundeten. Im MJC besuchten wir unter anderem verschiedene Sprachkurse. Wir durften im Unterricht hospitieren und die Kursteilnehmer der Französisch- und Englischkurse bei der Bearbeitung ihrer Aufgaben unterstützen. In den Kursen befanden sich Frauen und Männer aus den verschiedensten Ländern wie Vietnam, Kambodscha, Pakistan, Mali und Guinea. In Lognes befindet sich nämlich eine große asiatische Gemeinschaft. Wir besuchten auch Englisch- und Französisch-Kurse für Kinder, was sehr schön war. Zum Beispiel haben wir gemeinsam Kinderlieder auf Englisch gesungen und sind Vokabeln durchgegangen. Auch haben wir den Kindern bei der Bearbeitung der Arbeitsblätter geholfen. Joanna hat einmal einen Chinesisch-Kurs besucht und zum Beispiel gelernt, wie man jemanden auf Chinesisch begrüßt und wie man sich auf Chinesisch verabschiedet. Wir haben zudem Tanz- und Kunstkurse begleitet. So hat Josée zum Beispiel zusammen mit einem Kurs eine Choreografie einstudiert, was für sie eine tolle Erfahrung war. Insgesamt konnten wir uns gut mit den Kindern und den Lehrern unterhalten. Die Kinder sprachen zwar schnell, aber trotzdem gab es keine Probleme, sich mit ihnen auf Französisch zu verständigen und wir lachten viel gemeinsam. Besonders schön war auch der Spielabend, den wir für Familien organisierten.

An unserem letzten Tag beim MJC gab es ein kleines Teamessen, welches wir als Praktikanten gemeinsam zubereitet haben. Noch einmal zusammen als Team gegessen zu haben, war sehr schön. Die Verabschiedung war zwar nicht einfach, aber wir verabschiedeten uns mit Umarmungen.

Seid auch Ihr daran interessiert, in Jahrgang 11 ein Praktikum im Ausland zu absolvieren? Dann meldet euch bei Frau Albers (al@gymnasium-wildeshausen.de).