Chemie am Gymnasium Wildeshausen

"Alles ist Chemie!" - dies ist keine alarmierende Enthüllung, sondern eine einfache Tatsache, denn chemische Stoffe begleiten uns rund um die Uhr, morgens im Bad, wenn wir reines Wasser, aber auch Tenside (z.B. in Shampoo) oder Mineralien (z.B. in Zahnpasta) verwenden, beim Anziehen, wenn wir uns in indigogefärbte Cellulose (Jeans) hüllen oder beim Frühstück, wenn wir tierische oder pflanzliche Fette (Butter oder Margarine) auf Polysaccharide (Brot) schmieren. Auch chemische Reaktionen begleiten uns, wenn beim Braten das Aroma durch die Maillard-Reaktion zwischen Zuckern und Eiweißen entsteht oder wenn im Magen eine Säure-Base-Reaktion zwischen Magensäure und zerkauter Nahrung ihren Beitrag zur Verdauung leistet.

Als Naturwissenschaft beschäftigte sich die Chemie zunächst mit in der Natur vorkommenden Stoffen, mit Gesteinen, Gewässern und der Luft, aber auch mit den am Stoffwechsel von Pflanzen und Tieren beteiligten Stoffen. Es gibt aber fast ebenso viele Stoffe, die künstlich hergestellt werden, auch ihnen, ihren Eigenschaften und ihrer Herstellung widmet sich die Chemie. Zu diesen Stoffen gehören die Kunststoffe, viele Farbstoffe, Düngemittel und Medikamente, aber auch Giftstoffe.

Faszinierend an der Chemie ist einerseits, dass wir mit den meisten Stoffen experimentell umgehen können, andererseits aber auch, dass wir die Stoffe zwar mit ihren Eigenschaften beobachten können, dass aber alle Erklärungsversuche bei Teilchen, Atomen und Molekülen beginnen, die noch nie ein Mensch gesehen hat! Selbst unter dem Mikroskop können wir die meisten chemischen Vorgänge nicht im Einzelnen sehen. Wir müssen uns daher Modelle ausdenken, die die sichtbaren Vorgänge möglichst gut erklären. Und wir benötigen Systematiken, die uns helfen die unzähligen Stoffe übersichtlicher zu ordnen.

Im Anfangsunterricht in Jahrgang 6 suchen wir den ersten Zugang zur Chemie, der sich an Eigenschaften von Stoffen, z.B. ihrer Brennbarkeit oder Löslichkeit orientiert. Um genau arbeiten zu können, müssen die Stoffe zuvor gereinigt, und isoliert werden. Dazu lernen wir geeignete Methoden kennen. Darauf baut der jeweils epochal (d.h. nur in einem Halbjahr) erteilte Unterricht in den Klassen 7 und 8 auf, wenn die Vorgänge bei einer chemischen Reaktion näher betrachtet werden. Mit dem später zum Atommodel erweiterten Teilchenmodell lassen sich genauere Erklärungen finden, die veranschaulichen, was dabei im Verborgenen geschieht. Genauere Messungen und erste Berechnungen kommen nun auch ins Spiel, denn die Chemie gehört zu den „exakten“, also messenden und berechnenden Wissenschaften.

Im neunten und zehnten Jahrgang systematisieren wir unsere Kenntnisse über die vielen einzelnen Elemente und Verbindungen. Dazu lernen wir als wichtige Übersicht über die chemischen Elemente das Periodensystem der Elemente näher kennen und experimentieren gezielt mit Elementen einzelner Gruppen aus dieser Systematik. Wir erfahren Genaueres über den Bau der Atome und seine Bedeutung für die Entstehung chemischer Verbindungen. Außerdem findet eine vertiefte Auseinandersetzung mit Säuren und Basen statt. Auch das chemische Rechnen wird vertieft.

Da wir uns im Übergang von der acht- zur neunjährigen Gymnasialzeit befinden, werden die Klassen, die bis zum Schuljahr 2016/17 die zehnte Klasse erreichen, noch nach der alten Stundentafel zum Abschluss der Sekundarstufe 1 in die organische Chemie eingeführt. Für die jüngeren Jahrgänge erfolgt dies erst in Jahrgang 11.

Die Einführungsphase der Sekundarstufe II stellt die Organische Chemie in den Mittelpunkt. Unter Organischer Chemie verstand man früher die Chemie der belebten Welt, heute fasst man in ihr alle Verbindungen zusammen, die überwiegend die Elemente Kohlenstoff und Wasserstoff enthalten, z.B. die Erdölprodukte, aber auch Kühlmittel (die so genannten FCKW und FKW) oder manche Lösemittel. Spezielle Stoffgruppen der Organischen Chemie z.B. die Alkohole, von denen es tatsächlich mehrere gibt, auch wenn sie nicht alle genießbar sind, werden genauer untersucht. Die für die Biologie besonders wichtigen Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette werden ebenfalls behandelt.

In den abschließenden vier Kurshalbjahren der Qualifikationsphase sind dann u.a. die genauere Untersuchung von Reaktionsmechanismen, die Geschwindigkeit von Reaktionen und das so genannte Massenwirkungsgesetz, die energetischen Aspekte von chemischen Reaktionen und die Elektrochemie, also z.B. die Funktionsweise von Batterien, vorgesehen.

Wer dann im Unterricht aus dieser Fülle chemischer Inhalte etwas mitbekommen hat, wird sich nicht mehr schrecken lassen, wenn jemand glaubt warnen zu müssen, alles sei Chemie!

Schulbücher

Jahrgangsstufe Lehrwerk
5-10 Fokus Chemie (Cornelsen-Verlag)
11-12 Chemie heute SII (Schroedel-Verlag)

 

Klassenarbeiten / Gewichtung

Klassenstufe/Semester Anzahl Dauer Gewichtung schriftlich/mündlich
Sekundarstufe I

6

2 1 Ustd. 40:60
7-9 1 1 Ustd. 40:60
10 2 2 Ustd. 40:60
Einführungsphase 11 2 2 Ustd. 40:60
Qualifikationsphase
Grundlegendes Niveau,
mdl. oder schriftl. Prüfungsfach
Q1 1 2 Ustd. 40:60
Q2 2 2 Ustd. 50:50
Q3 1 (P4, Vorabitur) 220 Min. 50:50
Q3 1 (P5) 2 Ustd. 40:60
Q4 1 2 Ustd. 40:60
Qualifikationsphase,
Gundlegendes Niveau,
kein Prüfungsfach
Q1 1 2 Ustd. 40:60
Q2 1 2 Ustd.
Q3 1 2 Ustd.
Q4 1 2 Ustd.
Qualifikationsphase
Erhöhtes Niveau
Q1 2 3 Ustd. 50:50
Q2 1 3 Ustd. 40:60
Q3 1 (Vorabitur) 300 Min. 50:50
Q4 1 2 Ustd. 40:60

Kerncurricula / Schuleigene Fachcurricula

Nachfolgend finden Sie die aktuellen niedersächsischen Kerncurricula und - soweit verfügbar - unsere schuleigenen Fachcurricula zum Download.

Das Fachkollegium: Chemie

Frau Sarah Ahmad
Herr Rüdiger Baumgarten Fachobmann Informatik
Frau Vanessa große Hackmann Fachobfrau und Sammlungsleitung Chemie
Herr Julius Heinze Referendar
Herr Matthias Holthaus Koordinator Einführungsphase
Herr Hans-Jürgen Janßen Fachobmann Biologie
Frau Yvonne Klabes
Frau Friederike Katharina Lohrmann Referendarin
Frau Laura Rosenbaum
Herr Florian Süßmuth
Frau Esther Wübbenhorst
Herr Karsten Zunk