Seminarfachfahrt nach Den Haag
Der Tag begann mit einer klassischen Szene, die wohl jeder Bahnreisende kennt: Probleme mit der Deutschen Bahn. Der eine Zug fuhr nicht dorthin, wo man hinwollte und im anderen Zug war das gesamte Abteil überfüllt. Bis auf einige wenige landeten wir schließlich im Gang. Die Situation war zwar nicht ideal, doch die Stimmung in unserem improvisierten „Abteil“ war
trotzdem gut. In Den Haag angekommen, war die Vorfreude auf einen entspannten Tag am Strand von Scheveningen sehr groß, denn Scheveningen ist bekannt für seinen großen Strand und die lange Promenade. Das Meer war kühl, was an einem so warmen Tag sehr entspannend war. Als einen guten Abschluss des ersten Tages in Den Haag schauten wir uns den wunderschönen Sonnenuntergang an!
Am zweiten Tag der Seminarfachfahrt holten wir unseren ursprünglich für Montagabend angesetzten und von einer Gruppe unseres Kurses vorbereiteten Stadtrundgang nach. Dieser begann mit einem Fußmarsch vom Hostel aus zum Eschermuseum. Als Nächstes ging es zum ehemaligen Sitz der niederländischen Regierung, woraufhin wir den Königspalast – wenn auch nur von außen - inspizierten. Anschließend steuerten wir das Mauritshuis und damit verbunden das heutige niederländische Parlament an. Den berühmten „Binnenhof“, dem Innenhof des Parlaments, konnten wir aufgrund laufender Restaurierungsarbeiten leider nicht besichtigen, anschauliche Info-Plakate, die an den Bauzäunen angebracht waren, ermöglichten uns jedoch einen Einblick in das eigentliche Aussehen. Auf den kräftezehrenden Gang folgte schließlich ein nachmittäglicher Strandaufenthalt, der sich durch die im Vergleich zum Vortag milderen, jedoch dennoch sehr warmen Temperaturen angenehm gestaltete. Ausklingen ließen wir den Tag mit einem gemächlichen Spaziergang im „Haagse Bos“, in dem wir ein Picknick veranstalteten. Weiter gingen wir ins Zentrum des Parks, in dem sich einer der Wohnsitze der königlichen Familie befindet. Hier wurde 1899 zudem die erste Friedenskonferenz überhaupt abgehalten.
Auch am dritten Tag in Den Haag hatten wir wieder perfektes Sommerwetter, um die Stadt zu erkunden. Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Hostel machten wir uns gut gelaunt auf den Weg zum Mauritshuis Museum, wo wir einen „Timeslot“ für unsere Gruppe gebucht hatten. Das Mauritshuis ist eines der besten Museen der Niederlande und beherbergt eine weltberühmte Sammlung niederländischer Gemälde aus dem 17. Jahrhundert. Und so staunten wir nicht schlecht, als wir das weltberühmte Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohring“ vor unseren Augen hatten. Neben diesem so einprägsamen Gemälde konnten wir in der großen Ausstellung im ehemaligen Stadtpalast von Den Haag, welcher direkt neben dem Parlament der Niederlande steht, in eine Welt voller Stillleben eintauchen und unser Wissen aus dem Kunstunterricht unter Beweis stellen. Nach dem Besuch im Mauritshuis machten wir uns mit der Tram auf den Weg zum Friedenspalast, welcher nur 13 Minuten Fahrtweg entfernt liegt und aufgrund seiner geschichtlichen Relevanz hinsichtlich des europäischen Friedens weit über Europa hinaus bekannt ist. In dem eindrucksvollen Gebäude aus dem Jahre 1913 hat nicht nur der Internationale Gerichtshof seinen Sitz, sondern auch der ständige Schiedshof und die Haager Akademie für Völkerrecht. Im Besucherzentrum, welches sich neben dem Haupttor befindet, führte uns eine kostenlose Audiotour verbunden mit einer
permanenten Ausstellung durch die Geschichte der Friedensbewegungen und informierte uns über die ansässigen Institutionen und deren Werdegang. Weiter ging es dann mit der Tram zum größten ständigen Wochenmarkt Europas, dem „Haagse Markt“. Dort angekommen teilten wir uns in kleinere Gruppen auf, um so den gut besuchten Markt besser erkunden zu können. Die 500 verschiedenen Stände boten Kulinarik aus aller Welt, frisch und zu einem erschwinglichen Preis an. Neben Lebensmitteln aus aller Welt wurden ebenso Alltagsgegenstände wie Kleidung und Drogerieprodukte angeboten. Nachdem wir einmal über den Markt gelaufen waren, durften wir uns die restliche Zeit bis zum Abendessen frei einteilen.
Der Donnerstag begann für uns entspannt. Nach dem Frühstück war zunächst Zeit für unsere Projektaufgaben und zur eigenen Erkundung der Stadt. Den Haags Innenstadt bietet viele Shoppingmöglichkeiten und so beschlossen mehrere Gruppen der ältesten überdachten Einkaufspassage der Niederlande einen Besuch abzustatten. Der alte Teil der Passage ist ganz im Neorenaissance-Stil gehalten und beherbergt viele Geschäfte wie einen Apple-Store oder ein Souvenirgeschäft. Gegenüber der Passage befindet ein vierstöckiger H&M wie auch weitere Bekleidungsgeschäfte. Besonders der H&M zog Aufmerksamkeit auf sich. Wir waren sowohl beeindruckt von seinem sehr luxuriösen Inneren als auch der riesigen Auswahl, die bei einigen für Geldverlust und bei anderen für Verkleidungsfreude sorgte. Ansonsten wurde auch dem „Bookstore“ Café ein Besuch abgestattet. In dem kleinen Laden nahe dem Paleis Noordeine gibt es zwischen Büchern auch leckeren Kuchen. Des Weiteren schloss der Stadtspaziergang Pizza und Eis ein. Um 15:00 Uhr trafen wir uns schließlich knappe 500 Meter entfernt vom Hostel für eine Grachtenfahrt. In zwei Gruppen aufgeteilt erhielten wir über eineinhalb Stunden Informationen über alte Waisenhäuser, die Elternhäuser berühmter Maler und Stadtgeschichte. Die Grachten ziehen sich rund um die ehemalige Stadtgrenze Den Haags und boten uns viel zu entdecken, geleitet von den netten Tour-FührerInnen.
Unseren letzten Abend ließen wir am Zuider-Strand ausklingen. Wir vertrieben uns die Zeit mit Spielen und Baden und genossen den Sonnenuntergang trotz starken Windes.
Am Freitagmorgen traten wir mit unseren Lehrerinnen Frau Krönke und Frau Arzberg unsere Rückreise nach Wildeshausen an, erfüllt von den Erlebnissen und Eindrücken der vergangenen Woche. Wir blicken auf eine ereignisreiche Zeit mit zahlreichen unvergesslichen Momenten in Den Haag zurück.
Besondere Highlights für unseren Kurs waren die gemütlichen Abende am Strand sowie die Grachtenfahrt durch die Innenstadt Den Haags.
Die Tagesberichte wurden jeweils von unterschiedlichen Schülerinnen und Schülern des Kurses erstellt.