Podiumsdiskussion am 04. April im Gymnasium
Wirtschaft, Migration und Rechtspopulismus. Themen, die Europa bewegen und zentral sind im Wahlkampf zur Europawahl am 09. Juni. So standen die Kandidierenden von CDU, BÜNDNIS 90/Die Grünen, SPD und FDP dazu Rede und Antwort in der Podiumsdiskussion im Forum des Gymnasium Wildeshausen. Vorbereitet wurde sie von den Leistungskursen Politik-Wirtschaft unter der Leitung der Politiklehrkräfte Frau Ahmad und Frau Arzberger.
Jochen Steinkamp (CDU), Katrin Langensiepen (BÜNDNIS 90/Die Grünen), Tiemo Wölken (SPD) und Jan-Christoph Oetjen (FDP) stellten sich den kritischen Fragen der Schülerinnen und Schüler, die die vier Themenblöcke moderierten: Europa in der Krise, Migrationspolitik, Wettbewerbsfähigkeit der EU und Rolle Europas in der zukünftigen Weltordnung.
Dabei waren sich alle einig, dass es ein starkes Europa braucht, auch angesichts des wachsenden Einflusses Chinas in der Welt. Wie stark es in welchen Bereichen sein sollte, da zeigten sich jedoch auch klare Differenz: So sprach sich Katrin Langensiepen für eine stärkere Zusammenarbeit in der Sozialpolitik aus. Steinkamp verwies auf das Subsidiaritätsprinzip und argumentierte, dass die EU sich auf die Themen fokussieren sollte, die besser auf europäischer Ebene geregelt werden können. Tiemo Wölken sprach sich hingegen dafür aus, "die beste Idee, die wir je hatten", nämlich die Zusammenarbeit in der EU, weiter voranzubringen. Jan-Christoph Oetjen von der FDP sah eine europäische Armee als ein Ziel, das man auf europäischer Ebene langfristig anstreben sollte. Einig waren sich alle darin, dass klare Kante gegen Rechtsextreme gezeigt und ein realistischer Eindruck von deren Mitarbeit vermittelt werden sollte. Oetjen schilderte seine Erfahrungen im Migrationsauschuss, was eines der zentralen Themen der AfD darstelle. Hier brächten sie sich nicht mit Vorschlägen ein und legten insgesamt eine „faule“ Arbeitshaltung an den Tag. Auch die anderen Kandidierenden betonten, dass diese Fraktion inhaltlich wenig Konstruktives beitrüge.
Abschließend bestand die Möglichkeit, aus dem Publikum heraus Fragen zu stellen. So wurde unter anderem Skepsis gegenüber der von SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley angestoßenen Debatte über eine EU-eigene Atombombe geäußert und die Frage aufgeworfen, inwieweit eine abschreckende Wirkung in Zeiten hybrider Kriegsführung zu erwarten sei. Zudem wurde bei Oetjen kritisch bzgl. des Abstimmungsverhaltens der FDP auf europäischer Ebene nachgehakt.
Schlussendlich stellten die Kandidierenden die Bedeutung der anstehenden Wahl heraus und appellierten, die eigene Stimme bei der Europawahl zu nutzen. Wie Tiemo Wölken in seiner Schlussrede sagte: „Geht wählen!“
Text: Steffen Henkensiefken, Fotos: Laura Hacke