Gegen das Vergessen
von Vada Salomé Braune
Am 1. März durfte das Gymnasium Wildeshausen einen ganz besonderen Gast im Forum begrüßen. Ivar Buterfas-Frankenthal, ein Überlebender des Holocausts, erzählte vor einem gefüllten Forum seine traumatische, aber dennoch von Zuversicht geprägte Lebensgeschichte.
1933 in Hamburg geboren, wuchs Buterfas-Frankenthal in einer jüdisch-christlichen Familie auf, welche zusammen mit Millionen von anderen Familien von den Nationalsozialisten diskriminiert und verfolgt wurde. So besuchte Buterfas-Frankenthal in seinem gesamten Leben nur sechs Wochen lang eine Schule und wurde danach zuhause von seinem Bruder unterrichtet, während die Familie in prekären Verhältnissen und ständiger Angst lebte.
Doch nicht nur die eigenen Erfahrungen standen vergangenen Mittwoch im Fokus, vielmehr war es Buterfas-Frankenthal wichtig, seine Botschaft zu vermitteln. Diese Botschaft war voll von Hoffnung - Hoffnung auf ein Deutschland ohne Antisemitismus und Fremdenhass, ein Deutschland, in dem jeder ungeachtet seiner Herkunft oder Religion leben kann - Hoffnung, die ihn letztendlich auch dazu bewegte, nach dem Zweiten Weltkrieg trotz der Geschehnisse in Deutschland zu bleiben. Allerdings könne diese Vision nur erreicht werden, wenn wir, die junge Generation, nicht vergessen. Darauf legte er besonders viel Wert.
So erhielten wir letztlich nicht nur einen Einblick in eine tragische Lebensgeschichte, die uns besonders offen und ehrlich unter Beantwortung vieler von uns gestellten Fragen erzählt wurde, sondern lernten eine äußerst beeindruckende Persönlichkeit kennen.
Wer am Ende noch mehr über Ivar Buterfas-Frankenthal erfahren wollte, konnte sich noch sein neuestes Buch samt einer Signatur mitnehmen. Dort erhalten Interessierte die Möglichkeit, noch viele weitere Details zu erfahren, die im knappen Zeitraum des Vortrages leider keinen Platz mehr gefunden haben.
Insgesamt stellte dieser Vortrag für alle Beteiligten ein sehr besonderes Ereignis und zugleich eine Ehre dar, die nicht jedem zuteil wird, vor allem da die Verbrechen des Holocausts immer weiter zurückliegen.