Das Gymnasium Wildeshausen ist Europaschule

Mit einem Jahr coronabedingter Verspätung feierte die Schulgemeinschaft endlich die offizielle Ernennung zur „Europaschule in Niedersachsen“ und befindet sich damit in Gesellschaft von knapp 200 weiteren Schulen, die es sich zum Ziel gemacht haben

„(…) Kenntnisse über Europa und europäische Institutionen zu fördern, die aktive Teilnahme an der Unionsbürgerschaft sowie die Mehrsprachigkeit zu stärken und in besonderem Maße die Entwicklung interkultureller Kompetenzen zu ermöglichen und zu unterstützen. Das Schulprogramm ist an diesem Europaprofil ausgerichtet. Entsprechende unterrichtsergänzende Aktivitäten sind fester Bestandteil des schulischen Lebens.“ (Nieders. Kultusministerium)

Der Festakt zur Verleihung des Zertifikats fand am 5. Juli 2022 im Forum mit geladenen Gästen wie der für das Gymnasium zuständigen Dezernentin, Frau Voigtländer-Kunze, dem Landrat des Landkreises Oldenburg, Dr. Christian Pundt, dem Bürgermeister Wildeshausens, Jens Kuraschinksi, und natürlich interessierten Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern aus der Europa-AG und der Schülervertretung statt.
Nach einem stimmungsvollen musikalischen Auftakt durch Charlotte Fischer und Fiete Beuke begrüßte Schulleiter Andreas Langen die Gäste. Er griff in seinem Grußwort ein Zitat Jean-Claude Junkers auf („Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen“), um darauf hinzuweisen, dass Frieden - selbst in Europa - keine Selbstverständlichkeit mehr sei. Umso wichtiger sei das Engagement für den europäischen Zusammenhalt - gerade in der Schule - und er führte an:

„Die Formulierung „Europaschule in Niedersachsen“ transportiert eine Dialektik, die sich ganz konkret auf das alltägliche Schulleben auswirkt. Zum einen zeigt sich in der Verleihung des Zertifikates ein deutlicher Zuspruch an uns, an die Schulgemeinschaft des Gymnasiums Wildeshausen. In dem Bewerbungsverfahren muss eine Schule darlegen, dass sie sich dem europäischen Geist verschrieben hat, dass sie europäische Themen und Inhalte in die Lehrpläne und Curricula, d.h. in den konkreten Unterricht der einzelnen Fächer integriert hat, dass sie den europäischen Gedanken im Schulleben aktiv lebt, dass sie im Austausch mit anderen Schulen in Europa an Erasmus+-Projekten teilnimmt. All dies hat das Gymnasium Wildeshausen bereits geleistet und leistet es weiterhin.“

Die Schüler/-innen der Europa-AG und all diejenigen, die an Erasmus Plus-Projekten teilnehmen, sprach Herr Langen direkt an:

„Ihnen und euch möchte ich sagen: Freuen wir uns heute über das Erreichte und blicken wir trotz der Krisen und Konflikte zuversichtlich in die Zukunft. Mit jedem Kontakt in euren Erasmus+-Projekten mit einer Mitschülerin, einem Mitschüler aus einem anderen Partnerland, mit jeder ertragreichen Zusammenarbeit, jeder tollen Begegnung knüpft ihr mit an dem Netz der Einheit Europas.“

Gerade die Jugendlichen sollten an diesem Tag im Zentrum stehen. So beschäftigten sich alle Schüler/-innen des Gymnasiums in der 5. und 6. Stunde parallel zum Festakt mit einer speziellen, altersgemäßen Unterrichtseinheit zur Europa-Hymne und deren Werten. Den kreativen Abschluss bildete die Gestaltung von Fähnchen zum Thema, die anschließend in der Schule ausgestellt wurden.
Aber auch der Festakt selbst wurde von Schüler/-innen mitgestaltet. So berichteten Lateinschüler/-innen des 8. Jahrgangs von ihrer Auseinandersetzung mit der lateinischen Version der Europahymne, in deren Zentrum die Werte unitas (Einheit), libertas (Freiheit), patria (Heimat), iustitia (Gerechtigkeit), diversitas (Vielfalt) und fides (Vertrauen) stehen. Zoe Pietsch zog das Fazit:

„Wie Sie sehen, ist die Hymne nicht nur irgendein Lied, das alle vier Jahre bei der Fußball EM gespielt wird. Nein, es geht um viel mehr als nur Noten und Töne. Die Werte, die aus dem lateinischen Text hervorgehen, sind so wichtig für ein faires Miteinander. Sie können Leben verändern und Kriege beenden. Und so fanden wir es vor allem in diesen Zeiten wichtig, über sie zu informieren und an sie zu erinnern.“

Davon, dass die Europa-Arbeit ein fester Bestandteil des Unterrichts und AG-Lebens unserer Schule ist, zeugten Präsentationen eines eTwinning-Projektes durch Schüler/-innen des Jahrgangs 11 und der Bericht über ein 2021 abgeschlossenes Schulpartnerschaftsprojekt durch Abiturientin Tabea Rodehüser. Auch an das neueste Projekt „B.R.I.D.G.E the Gap“ werden von Vertreter/-innen der Europa-AG Erwartungen formuliert. So sagt Hannah Oltmann: „Ich erhoffe mir für die Zukunft noch viel mehr Zeit mit meiner neuen AG“. Und für den Besuch der Partnerschulen in Wildeshausen im September 2022 ist sich Hannah sicher, „dass wir alle viel dazulernen können, sowohl in der Sprache als auch über Europa.“

Und so fühlte es sich richtig an, als Herrn Langen schließlich die Urkunde überreicht wurde. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch zwei mitreißende Beiträge der Schulband, so dass der Festakt bei Snacks und Getränken in ausgezeichneter Stimmung zu Ende ging.

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