Ausflug zur Gedenkstätte Esterwegen
von Neele Menkens
Die Klassen 10a und 10b des Gymnasiums Wildeshausen fuhren am Mittwoch, den 18.01. um 8 Uhr, mit dem Bus nach Esterwegen. Dort befindet sich eine Gedenkstätte, die an alle 15 Emslandlager und ihre Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Diese Exkursion haben wir im Geschichtsunterricht schon vorbereitet und wir waren alle sehr gespannt, was uns dort erwarten würde und vor allem wie viel von dem ehemaligem Konzentrationslager noch zu sehen ist.
Wir starteten mit einer Präsentation in einem Seminarraum, die von einem Geschichtslehrer aus Friesoythe, Herrn Kühling, geleitet wurde. Eineinhalb Stunden erklärte er uns anhand von Bildern die Entstehung und die Geschichte. Insbesondere die Unterscheidung zwischen Tätern und Opfern und ihrer Biographie war sehr anschaulich.
Das Konzentrationslager Esterwegen im Emsland war eines der ersten Konzentrationslager. Es wurde bereits im Sommer 1933 für etwa 2000 politische Gegner eingerichtet. Die Häftlinge mussten im angrenzenden Moor Zwangsarbeit leisten. Dadurch, dass die Schüler*innen miteinbezogen wurden und wir am Ende der Präsentation selbst noch etwas in der Ausstellung über verschiedene Täter und Opfer herausfinden durften, war es eine große Bereicherung für uns alle.
Nach einer kurzen Mittagspause ging es in das Außengelände. Wir waren überrascht, dass man doch recht viel erkennen konnte. Es waren z.B. Teile der alten Lagerstraße freigelegt. Natürlich war vieles nur grob angedeutet, wie zum Beispiel die kleinen Baumflächen, die die damaligen Baracken darstellen sollten. Aber es half uns trotzdem sehr, eine bessere Vorstellung zu bekommen, wie es im Konzentrationslager früher abgelaufen ist. Auch hier lag der Schwerpunkt wieder auf den Täter- und Opferbereichen. Wir waren fassungslos, dass es für die Wachmannschaften sogar ein großes Schwimmbecken mit Sprungturm gab, während die Opfer unter den extremen Misshandlungen und Bedingungen litten. Der Rundgang über das Gelände ging einigen Schüler*innen sehr nah. Wir waren alle recht still und total fassungslos. Zwischendurch blieben wir an einigen Stationen stehen und uns wurde erklärt, was hier in jener Zeit geschah. Die Vorstellung, dass die allerwenigsten Menschen, die dort gelebt haben, überlebt haben, war für uns schrecklich.
Auch wenn 85 Jahre dazwischen liegen, verließen wir am Nachmittag die Gedenkstätte mit vielen unterschiedlichen Gefühlen und Emotionen. Wir nahmen Vieles mit und bedanken uns für die interessante Führung. Diese Exkursion ist sehr empfehlenswert für jeden, um selber ein paar Blicke und Eindrücke in die grausame Zeit zu bekommen.