Eine ganze Schule auf Norderney?!

„Das ist selbst für uns etwas Besonderes“ sagte der Kapitän des Fährschiffes Frisia II bei seiner Begrüßungsansage auf seiner gestrigen Fahrt von Norddeich Mole nach Norderney.

Denn die Passagiere seines Schiffes waren keine normalen Inseltouristen. Stattdessen befand sich an Deck eine ganze Schule. Jeder einzelne Schüler, jede Lehrkraft, jede Schulsozialarbeiterin und drei Elternteile des Gymnasiums Wildeshausen waren an Bord, als die Frisia II um 9:30 Uhr ablegte. Das war nicht nur für das Gymnasium, sondern auch für das Fährpersonal einmalig.

Der Ausflug nach Norderney stellte den ersten großen Höhepunkt der Jubiläumswoche „50 Jahre Gymnasium Wildeshausen“ dar, die am Sonnabend mit einem großen Schulfest enden wird.

1024 Seelen waren es insgesamt, die sich im Anschluss an die Überfahrt vom Hafen Norderneys in Richtung Strand bewegten. Kein Wunder, dass zahlreiche Touristen und Einheimische ob dieses riesigen bunten Lindwurmes vor Erstaunen große Augen machten.

Logistisch war die Veranstaltung für die Planungsgruppe eine Herkulesaufgabe. Schon morgens um 6 Uhr hatten sich alle Klassen in ihren Klassenräumen zu versammeln, während die „Elterntaxis“ gebeten wurden, die Humboldtstraße schnellstmöglich zu verlassen, damit die stattliche Anzahl von 12 Bussen ungehindert vorfahren konnte. Eine halbe Stunde Zeit sah der Zeitplan dann vor, um nicht weniger als 40 Klassen und Tutorgruppen nach vorher ausgeklügelten Plänen aufzunehmen.

Vormittags um 11 Uhr war die Tausendschaft aus Wildeshausen dann am Nordseestrand angekommen. Die Kurverwaltung Norderney hatte in Absprache mit der Schule extra einen eigenen Standabschnitt reserviert. Bunte Fahnen markierten, wo sich jeder Jahrgang aufhalten sollte, und dort hatten alle Ausflügler nun knapp fünf Stunden Zeit, sich sportlich aktiv oder eher erholsam aufzuhalten.

Und so fand sich Norderneys Strand besiedelt von Strandfußballern, Beachvolleyballern, Drachenfreunden, Sandburgenbauern, Leseratten und vielem mehr.

Dem ohnehin wunderschönen Tag setzte das Wetter die perfekte Krone auf. Ein strahlend blauer Himmel mit weißen Schäfchenwolken bei warmen, aber nicht zu heißem Wetter sorgten für ideale Strandbedingungen.

Vor dem Rückmarsch zum Hafen wurde auch die Herausforderung problemlos gelöst, die ganze Reisegruppe in einer Riesenschlange aufzustellen und von einer Drohne filmen zu lassen, bevor um 17:30 die Frisia II wieder gen Festland ablegte.

Fast pünktlich auf die angekündigte Minute um 21 Uhr erreichten die Busse wieder das Gymnasium, wo zahlreiche Eltern auf ihre erschöpften aber glücklichen Kinder warteten.

Das Gymnasium Wildeshausen dankte der Kurverwaltung von Norderney herzlich für ihre Kooperation. Ein Dank ging auch an das Land Niedersachsen dafür, Fördergelder zur Verfügung zu stellen, die es jedem Teilnehmer ermöglichte, für einen Beitrag von lediglich 10 Euro einen gemeinsam Tag am Meer genießen zu dürfen.

„Bis zum nächsten Mal“ hatte der Kapitän der Fähre zum Abschied gesagt als die vielköpfige Schar sein Schiff wieder verließ. Und wenn auch bis zum 100jährigen Jubiläum der Schule noch eine lange Zeit vergehen wird: Die Erinnerung der Schüler und Lehrer des Gymnasiums Wildeshausen an diesen außergewöhnlichen Tag wird lange anhalten.

Zusammenfassung

Manchmal sagen Bilder mehr als Worte - der Tag aus einer etwas anderen Perspektive: